: Wladimir Putin setzt ganz auf militärische Stärke
Russland Das Land soll seine nukleare Option ausbauen und weltweit Einsatzbereitschaft zeigen
Vor allem sei wichtig, dass sämtliche existierende und künftige Raketenabwehrsysteme „durchbrochen“ werden könnten, sagte Putin, wie mehrere russische Nachrichtenagenturen berichteten. „Wir müssen sämtliche Änderungen im Kräfteverhältnis und bei der politisch-militärischen Lage weltweit genau beobachten“, sagte Putin weiter, „besonders entlang der russischen Grenzen“. Pläne zur „Neutralisierung der Gefahren für unser Land“ müssten rasch ausgearbeitet werden.
„Wenn wir uns erlauben, auch nur eine Minute nachzulassen, auch nur einen schweren Fehler bei der Modernisierung von Armee und Flotte, bei der Ausbildung der Truppe zu machen, dann kann sich die Lage sehr schnell ändern,“ erklärte der Kreml-Herrscher. Putin nahm auch Bezug auf den Einsatz des Militärs im Syrienkonflikt, wo Moskau die Führung in Damaskus unterstützt. Die syrische Armee habe eine „bedeutende Unterstützung“ erhalten und so „erfolgreiche“ Einsätze gegen militante Kämpfer ausführen können.
Zum Jahresende zogen Putin und sein Verteidigungsminister Sergej Schoigu eine Bilanz der Rüstungsvorhaben und der Einsätze der Armee. Die Streitkräfte hätten 3.630 Manöver abgehalten, sagte Schoigu. In Syrien habe die Regierungsarmee mit russischer Hilfe mehr als 1.000 Ortschaften zurückerobert. Damit sei der internationale Terrorismus zurückgeworfen worden, sagte Schoigu. Der Zerfall Syriens sei abgewendet worden. „Die Kette ‚bunter Revolutionen‘, wie sie in Nahost und Afrika propagiert wurden, wurde unterbrochen.“ Damit spielte Schoigu auf die Proteste im Rahmen des Arabischen Frühlings an.
Die russische Armee hat nach Angaben des schwedischen Instituts SIPRI mehr Atomsprengköpfe als die USA im Arsenal. Bei der jährlichen Gesamtwertung der Feuerkraft der Streitkräfte liegt Russland auf Platz zwei hinter den USA, bei den Militärausgaben auf Platz vier.
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