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„Stimmungen kann man drehen“

Wahlkampf Linkspartei-Schatzmeister Thomas Nord über Gegner, Konkurrenten und die Wahlkampfstrategie seiner Partei

Foto: dbt
Thomas Nord

59, ist Mitglied im Bundesvorstand der Linkspartei und seit Mai 2014 Bundesschatzmeister.

taz: Herr Nord, wie wollen Sie Ihre Anhänger mobilisieren?

Thomas Nord: Wir setzen auf Hoffnung statt Angst, das ist die Überschrift unserer Wahlstrategie. Wir wollen deutlich machen, dass es zur jetzigen Politik der Großen Koalition soziale, demokratische und friedliche Alternativen gibt und dass die von uns vertreten werden. Wir denken, dass das ein guter Grund ist, die Linke zu wählen.

Die erste Fassung der Wahlstrategie hatte ganz klar einen rot-rot-grünen Wahlkampf zum Ziel.

Unser Wahlkampfleiter Matthias Höhn hat immer auf einen selbstständigen Wahlkampf der Linkspartei gesetzt. Das ist auch so geblieben, es geht um eine starke Linke, nicht um einen Konstellationswahlkampf. Aber wir wissen natürlich, dass wir unseren Wählerinnen und Wählern auch anbieten müssen, unsere Ziele umzusetzen, wenn wir entsprechend stark sind.

Sie halten eine Bündnisoption also weiter offen?

Ja. Es ist klar, dass wir bereit sein müssen, mit anderen Parteien über die Umsetzung unserer Politik zu sprechen, wenn sich kräftemäßig die Möglichkeit dazu ergibt und es auch möglich wäre, Forderungen von uns umzusetzen.

Glauben Sie denn daran?

Wenn man offensiv dafür eintritt und es mit ernsthaften Veränderungsansprüchen untersetzt, kann man Stimmungen drehen und Wählerinnen und Wähler für eine solche Möglichkeit mobilisieren.

Zunächst unterschied das Programm zwischen Gegnern und Konkurrenten. Das ist nun anders, oder?

Wir müssen in der Tat alle Parteien, die in den letzten Jahren regiert haben, für den jetzigen Zustand in Deutschland verantwortlich machen. Es hat Rot-Grün gegeben, es hat Schwarz-Gelb gegeben, es gab zwei Wahlperioden der Großen Koalition. Alle haben im Kern doch die gleiche Politik gemacht, sowohl im sozialen wie auch im außenpolitischen Bereich. Insofern ist es schon richtig, dass wir uns mit der Politik aller konkurrierenden Parteien auseinandersetzen und das auch so benennen.

Wurde der Entwurf denn einstimmig angenommen?

Nein, bei 36 Anwesenden gab es 5 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen. Patricia Hecht

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