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Seehofer widerspricht sich

Flucht Der CSU-Chef sieht „große Schnittmengen“ mit der CDU. Und was ist mit seiner Obergrenze?

Seehofer am Samstag in München Foto: dpa

BERLIN afp/dpa | Nach mehreren vertraulichen Gesprächen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef Horst Seehofer in der vergangenen Woche zeichnet sich laut einem Medienbericht ein Ende des monatelangen Streits zwischen den beiden Unionsparteien ab. Seehofer sprach von einer „erfreulichen ­Entwicklung“ in der Beziehung zwischen CDU und CSU. Aus seiner Sicht gebe es nun „große konkrete Schnittmengen“ bei der Steuer, der Rente und in der Flüchtlingsfrage, sagte er der Bild am Sonntag.

Nach Angaben des bayerischen Ministerpräsidenten streben beide Parteien „eine klare Begrenzung der Zuwanderung, eine Steuersenkung in zweistelliger Milliardenhöhe und weitere Verbesserungen bei der Rente an“. Das müsse man jetzt weiterentwickeln und dann sehen, wie breit und tragfähig die gemeinsame Basis sei.

Noch vor wenigen Tagen hatte Seehofer in einem Zeitungsinterview die Einführung einer konkreten Obergrenze für Flüchtlinge als Bedingung für eine weitere Regierungsbeteiligung nach der Wahl 2017 genannt. Im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen zeigte er sich bereit für weitere Ausein­andersetzungen mit der CDU, deren Parteichefin Merkel eine Obergrenze strikt ablehnt.

Bei einer Veranstaltung mit Bürgern in der Münchner Staatskanzlei erlitt Seehofer derweil einen kurzen Schwächeanfall. Der CSU-Chef habe bei der Bürgersprechstunde am Samstag ein „kurzes Unwohlsein“ gehabt und sich hinsetzen müssen, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei. Schon im Januar hatte der CSU-Chef bei einer Veranstaltung mit Abgeordneten seiner Partei einen Schwächeanfall gehabt.

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