: Dem Hass freien Lauf gelassen
Nationalismus Der ehemalige Chef des Vereins Türkischer Elternbund hetzt auf Facebook gegen Deutschland und die Integrationsbeauftragte Özoguz
Der heutige Aufsichtsrat und ehemalige Vorsitzende des Vereins „Türkischer Elternbund“, Malik Karabulut, hat nach der Verabschiedung der sogenannten Armenienresolution durch den Bundestag auf seinem Facebook-Account gegen Deutschland gehetzt. Darüber berichtet heute Abend das Hamburg Journal des NDR-Fernsehens.
Der Elternbund ist Mitglied der Türkischen Gemeinde Hamburg (TGH) und einer der wichtigsten Integrationspartner der Stadt. „Diese Schlampe mit dem Namen Deutschland hat uns den Krieg erklärt – und wir schweigen immer noch“, schrieb Karabulut. „Ihr nennt uns Verbrecher und wir sollen dazu schweigen. Ab jetzt könnt ihr was erleben, ihr Köterrasse.“ Die Hamburger Abgeordnete Aydan Özoguz (SPD), Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, bezeichnete Karabulut als „Lügnerin ohne Scham“. „Wir wollen diese Verräter nicht, wir hassen sie. Das Vaterland ist uns heilig, diese Verräter gehören nicht zu uns.“
Als Vereinsvorsitzender vertrat Karabulut jahrelang die Interessen der türkischstämmigen Schüler gegenüber dem Senat, fungierte als Ansprech- und Integrationspartner. Bei den betroffenen Institutionen löst diese Enthüllung nun betretenes Schweigen aus. Die Schulbehörde äußerte sich zu den Entgleisungen gegenüber dem Hamburg Journal nur kurz: „Unsere Recherchen haben ergeben, dass keinerlei Kooperationen oder Erfahrungen mit dem oben genannten Verein bestehen.“
Auch von der TGH und ihrer Vorsitzenden Nebahat Güçlü kam kein inha ltlicher Kommentar. „Bei annähernd 2.000 einzelnen Menschen, die in unseren Mitgliedsvereinen organisiert sind, sieht die TGH sich außerstande, jeden Kommentar aufzugreifen und zu kommentieren.“ Inzwischen hat Karabulut die Facebook-Einträge gelöscht. kva
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