: Maritimer Meilenstein
Schifffahrt Umweltregeln für Schiffe werden weltweit bedeutend verbessert
Im Vorfeld hatten Beobachter befürchtet, dass die 171 Mitgliedstaaten der UN-Organisation die Entscheidung noch um weitere fünf Jahre vertagen könnten. Bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Schweröl, mit dem Seeschiffe üblicherweise angetrieben werden, bildet sich giftiges Schwefeldioxid. Schiffsabgase sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) krebserregend.
Allerdings bemüht sich die maritime Wirtschaft seit Jahrzehnten um weltweit gültige Umwelt- und Klimastandards. Für Schwefel gab es bislang nur begrenzte Insellösungen etwa für die Ostsee oder die amerikanische Küste. Die Weltschifffahrtsorganisation IMO verabschiedete auf ihrer einwöchigen Tagung dazu jetzt auch noch auch härtere Regeln für Stickoxide und CO2.
Ab 2019 müssen alle Reedereien ihren Brennstoffverbrauch zur Auswertung an die IMO übermitteln. Eine verbindliche Entscheidung für weitere CO2-Minderungsmaßnahmen soll dann 2023 „auf Grundlage einer soliden Datenbasis“ fallen, erklärte ein Sprecher des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) in Hamburg der taz. Der Verband begrüßt die jüngsten Entscheidungen. „Damit ist faktisch das Aus für den heute üblichen Schwerölbetrieb der Seeschiffe beschlossen.“ Weltweite Regelungen seien außerdem wettbewerbsneutral.
Auch die Naturschutzorganisation Nabu „begrüßt, dass Schiffskraftstoffe künftig schwefelärmer werden“. Selbst dann jedoch sei die Gefahr, die von Schweröl ausgehe, „längst nicht gebannt“. Der Schiffskraftstoff werde immer noch 500 Mal so dreckig sein wie Lkw-Diesel. Das hält man beim Reederverband dagegen für eine verkehrte Sicht. Dort heißt es: Pro Tonnenkilometer, also pro gefahrenem Kilometer und Tonne, sei das Schiff der mit Abstand umweltverträglichste Verkehrsträger. Außerdem sei die Seefahrt „für die Industrie und unseren Alltag unverzichtbar“.
Hermannus Pfeiffer
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