: Lebenslanges Verbot soll Bootsflüchtlinge abstrafen
Australien Die Behandlung von Flüchtlingen auf dem Fünften Kontinent wird immer inhumaner
Seit Jahren werden Bootsflüchtlinge von der australischen Marine abgefangen und auf die abgelegene Inseln Nauru oder nach Papua-Neuguinea deportiert. Dort sitzen die meist aus Afghanistan, Iran und Irak stammenden Asylsuchenden fest. Faktisch haben sie schon heute nur die Wahl, in ein aufnahmewilliges Drittland auszureisen oder in ihre Heimat zurückzukehren. Das neue Gesetz verankert die bisherige Praxis. Die UNO und Menschenrechtsorganisationen haben die Zustände in den Lagern mehrfach als „inhuman“ bezeichnet und sie mit „systematischer Folter“ verglichen. Selbstmordversuche, sexuelle Übergriffe und Krankheiten seien endemisch.
Rund 90 Prozent aller Asylsuchenden in Australien werden als echte Flüchtlinge anerkannt. Kritiker meinten, die Regierung wolle mit dem Gesetz der Partei One Nation den Wind aus den Segeln nehmen. Die ultrarechte und rassistische Partei hat einen kompletten Stopp der Zuwanderung von Muslimen gefordert. Sie ist bei den jüngsten Wahlen im Senat zu einer führenden Kraft geworden. Urs Wälterlin
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