kommentar von Karolina Meyer-Schilf über den Asta-Protest: Maulfaule und Verrückte
Was ist hier eigentlich los? Ein Asta, der lieber eine Veranstaltung verbieten lassen will, anstatt zu diskutieren. Veranstalter, die den Staatsschutz rufen und auch nicht diskutieren wollen. Ist das die Debattenkultur in Bremen?
Jörg Baberowski, um dessen Buch es hier geht, sagt in Talkshows und in der Presse manchmal Sachen, die vielen nicht passen. Damit muss man sich auseinandersetzen – und zwar argumentativ. Auf die naheliegende Idee, es einmal mit dem Austausch von Argumenten zu versuchen, kommt beim Asta aber keiner. Eine Buchvorstellung wäre dafür ja eine gute Gelegenheit. Stattdessen wird der Referent zum rechtsextremen Ideologen stilisiert und von der Uni-Leitung verlangt, die Veranstaltung abzusagen. Das ist nicht nur unredlich, das ist einfach faul. Zu faul zur Auseinandersetzung: Das musste man einem Asta auch noch nicht oft nachsagen.
Konrad-Adenauer-Stiftung und RCDS reagieren allerdings auch wie bestellt: Sie fühlen sich von dem als friedlich angekündigten Protest „massiv bedroht“, verlegen die Veranstaltung „aus Sicherheitsgründen“ und schalten den Staatsschutz ein. Mit Verlaub, das ist verrückt. Vor einem so faulen Asta muss wirklich keiner Angst haben, nichtmal der RCDS. Angst haben muss man hier nur um die Debattenkultur. Denn die ist, wie der Asta, einfach abgetaucht.
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