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Schutz vor Männergewalt

Kooperation Neue Koordinierungsstelle für die Frauenhäuser in Hamburg und Schleswig-Holstein eröffnet. „24/7“ übernimmt in Hamburg die zentrale Aufnahme und im Norden die Platz-Vermittlung

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard und Schleswig-Holsteins Sozialministerin Kristin Alheit (beide SPD) haben die gemeinsame Koordinierungsstelle „24/7“ für die 21 Frauenhäuser im Norden und in Hamburg eröffnet. Hier finden von Männergewalt betroffene Frauen Schutz und Beratung durch pädagogische Kräfte.

24/7 steht für „rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche“. Gleichzeitig koordiniert 24/7 die Belegung der Frauenhäuser mit ihren 513 Plätzen und unterstützt Frauenhausbewohnerinnen bei der Suche nach einer Wohnung.

„Jedes Jahr suchen über 600 Frauen mit etwa ebenso vielen Kindern Zuflucht in einem Hamburger Frauenhaus“, berichtet Leonhard. Bislang seien sie in Hamburg direkt in den fünf Frauenhäusern aufgenommen worden. „Dies haben wir nun geändert“, sagt Leonhard.

In der Aufnahmestelle 24/7 mit 15 Plätzen könnten die Frauen zunächst zur Ruhe kommen, um dann gemeinsam mit einer Mitarbeiterin zu entscheiden, wie es weitergehen soll. „Wir wollen, dass die Frauen sich jederzeit Hilfe holen können und dann genau die Unterstützung erhalten, die für sie in ihrer individuellen Situation am besten geeignet ist“, sagt Leonhard. Durch die Kooperation werde zugleich der Kostenausgleich für die gegenseitige Belegung der Frauenhäuser geregelt.

Anfangs hatten sich die autonomen Frauenhäuser in Hamburg kritisch zu der institutionalisierten Nordkooperation geäußert, da sie einen Verlust ihrer Selbstständigkeit fürchteten. „24/7 hat die Situation sehr entzerrt und entlastet“, sagt jetzt Sinje Ludwig von den autonomen Frauenhäusern. Die Aufnahmegespräche in den Häusern müssten nicht mehr neben dem Normalbetrieb stattfinden. „Durch 24/7 sind die Mitarbeiterinnen sehr entlastet worden“, sagt Ludwig, „die Frauenhäuser sind aber autonom geblieben.“ In Schleswig-Holstein bleibt es indes bei dezentralen Notaufnahmen. Kai von Appen

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