: Zank und Zustimmung
KANDIDATENKÜR Schleswig-Holsteins AfD wählt Co-Landeschef Jörg Nobis zum Spitzenkandidaten. Der Beginn des Parteitags ist von Streit geprägt
Die schleswig-holsteinische „Alternative für Deutschöland“ (AfD) geht mit Jörg Nobis als Spitzenkandidat in die Landtagswahl 2017. Der Landesparteitag in Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) wählte Nobis, der gleichberechtigter Landeschef mit Bruno Hollnagel ist, am Samstag auf Listenplatz eins. „Wir werden die innere Sicherheit zum Thema machen“, sagte Nobis. Kommt die AfD in den Landtag, will sich der 41-Jährige auch in der Finanz- und Wirtschaftspolitik engagieren.
Der Diplomingenieur setzte sich gegen den AfD-Direktkandidaten des Wahlkreises Rendsburg Ost, Wolfgang Krause durch: Nobis erhielt im „Akzeptanzverfahren“ 104 Ja- und 28 Nein-Stimmen bei 6 Enthaltungen. Krause kam auf 37 Ja-, 75 Nein-Stimmen und 23 Enthaltungen. Co-Landeschef Hollnagel kandidierte nicht: Er will sich um ein Bundestagsmandat bewerben.
Begonnen hatte der Parteitag mit Streit: Mehrere Redner kritisierten den amtierenden Landesvorstand als nicht rechtmäßig gewählt. Aus dem Kreisverband Herzogtum-Lauenburg kam ein von mehreren Mitgliedern unterschriebener Antrag, der Bundesvorstand möge den Landesvorstand absetzen. Einen weiteren Antrag, den Parteitag gleich ganz zu beenden, lehnte die große Mehrheit der 156 anwesenden stimmberechtigten Parteimitglieder ab. Die ursprünglich vorgesehene Wahl der Kandidaten für die Bundestagswahl fiel aber aus.
Bis gestern Abend sollten alle 25 Kandidaten der Landesliste für die Landtagswahl feststehen. Für die einzelnen Listenplätze gab es bis zu elf Kandidaten.
In Umfragen neun Prozent
Im April erhielt die AfD in Schleswig-Holstein Norden bei einer Umfrage neun Prozent, in bundesweiten Umfragen kam sie im Oktober auf 12 bis 15 Prozent.
Grußworte kamen von Leif-Erik Holm, AfD-Fraktionschef in Mecklenburg-Vorpommern, und Beatrix von Storch, stellvertretende Parteivorsitzende sowie Landeschefin in Berlin. Von Storch sagte über die schleswig-holsteinische AfD-Landesliste: „Es wird die Liste des Grauens – für die anderen.“ (dpa)
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