Chelsea Manning beendet Hungerstreik: Militär gibt Zusage zu OP
Der Wikileaks-Informantin wurde eine geschlechtsangleichende Operation zugesagt. Sie ist in einem Männer-Militärgefängnis inhaftiert.
Bei dem Fall handelt es sich um eine Premiere. Die Bürgerrechtsgruppe ACLU, die Manning juristisch vertritt, wies darauf hin, dass in den USA nie zuvor ein Häftling eine geschlechtsangleichende Operation erhalten habe. Erst im Juni hatte das Verteidigungsministerium angekündigt, Transgender zum Dienst zuzulassen und, falls nötig, auch medizinische Behandlungskosten zu übernehmen. Es war aber unklar, ob dies auch für Häftlinge in Militärgefängnissen gilt.
Mit dem Hungerstreik hatte Manning gegen die anfängliche Weigerung der US-Armee protestiert, ihr im Zuge ihrer Geschlechtsumwandlung Hilfe zukommen zu lassen. Die als Mann unter dem Namen Bradley Manning bekannt gewordene Informantin hatte während ihrer Stationierung im Irak hunderttausende Armeedokumente sowie Depeschen der US-Diplomatie von Militärrechnern heruntergeladen und der Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt.
Nach eigenen Angaben wollte Manning eine öffentliche Debatte über die Kriege in Afghanistan und im Irak anstoßen. Im Mai 2010 wurde der damalige Obergefreite auf einem Stützpunkt nahe Bagdad festgenommen, im August 2013 wurde Manning zu 35 Jahren Haft verurteilt. Sie sitzt im Männer-Militärgefängnis Fort Leavenworth im US-Bundesstaat Kansas in Haft und beging dort Berichten zufolge im Juli einen Suizidversuch.
Manning hatte nach ihrer Verurteilung angekündigt, sich ab sofort Chelsea zu nennen und als Frau leben zu wollen. Sie erhielt die Erlaubnis, ihren Namen offiziell zu ändern und sich einer Hormontherapie zur Geschlechtsanpassung zu unterziehen. In Fort Leavenworth muss sie gemäß der für die männlichen Häftlinge geltenden Bestimmungen aber weiterhin ihre Haare kurz tragen. Darüber führt sie einen Rechtsstreit mit der Regierung.
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