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„Ich wurde sofort genommen“

BerichtMakaya Dilger ist 15 und besucht eine Förderschule für Körperbehinderte. Ihr Schulpraktikum hat sie im Berlin-Ressort der taz absolviert. Hier ihre Erfahrungen

von Makaya Dilger

Hallo zusammen! Ich heiße Makaya Dilger und bin 15 Jahre alt. Am Montag habe ich mein Praktikum in der Berlin-Redaktion der taz begonnen. In diesem Artikel möchte ich euch sagen, wie mir die Arbeit in der taz bisher gefällt. Dazu möchte ich vorab erwähnen, dass ich eine starkeBeeinträchtigung habe und unter anderem deswegen auf eine Schule für Körperbehinderte gehe, ich kann nicht schlucken und bin motorisch sehr stark eingeschränkt.

Dementsprechend waren meine Bedenken groß, als unsere Lehrerin uns mitteilte, dass wir im Mai unser erstes Praktikum machen müssen. Ich hatte Bedenken, dass mich aufgrund meiner Behinderung niemand nehmen würde. Aber dann bewarb ich mich als Erstes bei der taz – und wurde sofort genommen.

Nervosität unbegründet

Ich war sehr froh und freute mich auf ein Praktikum in einem Bereich, der mich – weil ich früher auch schon in der Schülerzeitung gearbeitet hatte – sehr interessierte. Dennoch war ich Ende Mai, am ersten Tag meines Praktikums nervös, weil ich nicht wusste, wie die Redakteure auf mich reagieren und was mich allgemein so erwarten würde?

Doch diese Nervosität war völlig unbegründet, denn ich war gerade mal 45 Minuten im Betrieb und wurde sofort zu einer Pressekonferenz mitgenommen. Ich war positiv überrascht und freute mich. Ich wurde nach der PK in das wahnsinnig interessante Redaktionssystem eingeführt und wurde auch gleich zur nächsten spannenden Veranstaltung eingeladen.

Am Dienstag war ich auf dem Termin „Barrierefreiheit in Berlin einfordern“, der für mich persönlich enorm informativ war. Danach wurde ich in das Layoutsystem eingearbeitet, welches für mich auch sehr interessant war. Am Mittwoch hingegen hatte ich einen eher entspannten Tag. Er begann mit der Wochenkonferenz des Ressorts, wo viele interessante Themen besprochen wurden.

„Wie würden die Redakteure auf mich reagieren, und was würde mich allgemein so erwarten?“

Danach fragte mich eine Mitarbeiterin der Redaktion, ob ich Lust hätte, einen eigenen Artikel zu schreiben. Ich stimmte erfreut zu und machte mich am Tag darauf an die Arbeit, meinen ersten Artikel für die taz zu schreiben. Am Mittwoch bekam ich außerdem ein Jugendbuch, das ich noch am selben Abend bis zur Hälfte las, ich soll eine Rezension für die taz schreiben.

Donnerstag fing ich an, meinen ersten Artikel zu schreiben. Um 16 Uhr hatten alle Praktikanten Hausunterricht, in dem es um die Onlineversion der taz ging.

Und heute ist Freitag, und ich habe gerade zwei Konferenzen hinter mir, und in drei Stunden ist Redaktionsschluss. Da ich meine erste Praktikumswoche gut überstanden habe, auch wenn sie teilweise sehr anstrengend war, kann ich wohl sagen, dass alle Mitarbeiter hier supernett waren und ich toll im Berlin-Ressort aufgenommen wurde. Ich freue mich jetzt schon wahnsinnig auf die nächste Woche, aber vor allem auf das bevorstehende Wochenende.

Den Text hat Makaya Dilger (15) aus Berlin nach der Hälfte ihres taz-Praktikums geschrieben. Ihre nächsten Schreibversuche will sie für ein Monatsmagazin machen. Da muss nicht alles ganz so schnell gehen

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