: Erfolg für Gegner des Elfenbeinhandels
CITES Namibia und Simbabwe müssen ihre Lagerbestände an Elefantenstoßzähnen behalten
Vertreter aus 183 Ländern tagen noch bis 5. Oktober, um neue Regeln für den weltweiten Handel mit gefährdeten Tieren und Pflanzen aufzustellen. Insgesamt liegen 70 Anträge vor, Tier- oder Pflanzenarten in den Anhängen I und II des Washingtoner Artenschutzabkommens zu listen. Dann dürfte der Handel mit ihnen nicht mehr oder nur unter strengen Auflagen statt finden.
Größter Streitpunkt sind Elefanten. Namibia und Simbabwe hatten argumentiert, sie wollten den Gewinn, den sie durch den Verkauf ihrer Lagerbestände an Elfenbein bekämen, in den Schutz von Wildtieren investieren. Naturschützer gehen jedoch davon aus, dass der weitere Handel mit Elfenbein die Wilderei und den illegalen Handel befeuern könnte. Ein Staatenbündnis aus 29 anderen afrikanischen Staaten verlangt nun, alle Elefantenpopulationen des Kontinents unter maximalen Schutz zu stellen – das ist der radikalste Antrag zum Thema.
Die Artenschutzkonferenz hatte 1989 beschlossen, den internationalen Handel mit Elfenbein zu verbieten. 2008 gab es eine Ausnahme für vier afrikanische Länder, die Lagerbestände verkaufen durften. Das hat nach Angaben von Tierschützern den Schmuggel beflügelt.
Die USA wollen den Handel mit Elfenbein auch von Binnenmärkten verbannen. Dieser stelle oft ein Schlupfloch dar, um das Elfenbein „reinzuwaschen“, sagte Satyen Sinha vom Internationalen Tierschutz-Fonds. Die Europäische Union jedoch will den Handel mit antikem Elfenbein innerhalb der EU weiterhin erlauben. „Wir stimmen zu, dass der Binnenhandel beobachtet werden soll, aber nur, wenn es eine Verbindung mit dem internationalen Handel gibt“, sagte der Leiter der EU-Delegation, Gael de Rotalier.
Die Zahl der Elefanten in Afrika ist seit 2006 um 111.000 Tiere auf 415.000 gesunken.
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