: Vom Rad totgefahren
Unfall Frau stirbt nach Zusammenstoß mit Radler. Solche Ereignisse sind laut Statistik selten
Nach einem Zusammenstoß mit einem Fahrrad verstarb am Dienstag eine 74-jährige Frau im Krankenhaus, wie die Polizei am gestrigen Donnerstag mitteilte. Nach Polizeiangaben ereignete sich der Unfall am Sonntagmittag in Höhe der Domtreppen, einem Bereich, in dem das Radfahren erlaubt ist. Der 28-jährige Radfahrer sei „plötzlich“ mit der Frau kollidiert, teilte die Polizei mit, sie habe sich dabei schwere Knochenverletzungen zugezogen, die zum Tode führten. Gegen den Radfahrer wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, die Polizei sucht Zeugen des Unfalls.
Solche Ereignisse sind in Deutschland selten. 2015 starben nach einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes bei Unfällen, an denen ein Radfahrer und ein Fußgänger beteiligt waren, elf Menschen. Achtmal war der Radfahrer der Hauptverursacher, dreimal ein Fußgänger oder eine Fußgängerin. In zwei Fällen starben die HauptverursacherInnen.
Insgesamt verursachten RadfahrerInnen im vergangenen Jahr 2.337 Mal Unfälle mit FußgängerInnen, von ihnen wurde etwa jeder Zehnte schwer verletzt. Bei den 34.924 von AutofahrerInnen verursachten Verkehrsunfällen starben im selben Zeitraum 56 RadfahrerInnen, 16.783 Mal wurden FußgängerInnen angefahren oder überrollt, 204 starben.
In den letzten Jahren hat sich eine Debatte über sogenannte Kampfradler entzündet, die sich nicht an die Straßenverkehrsordnung halten und sich und andere gefährden sollen. Dass diese jedes Jahr mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden verursachen, lässt sich statistisch nicht erhärten. 35.825 Mal waren RadfahrerInnen in 2015 HauptverursacherInnen eines solchen Unfalls. 1992, 2005, 2007 und 2008 waren es schon einmal mehr. eib
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