: Dresdner Polizei irrte sich: Neonazis verprügeln Jesiden
Stadtfest Von Schlägerei unter Nordafrikanern war erst die Rede. Der Staatsschutz ermittelt
Inzwischen hat sich das für rechte Gewaltdelikte zuständige Operative Abwehrzentrum Sachsen OAZ in Leipzig des Falls angenommen. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden die Opfer im Alter von 19 bis 43 Jahren tatsächlich unvermittelt angegriffen. Bei den noch unbekannten Tätern könnte es sich um Hooligans des Fußballclubs Dynamo Dresden handeln. Sie sollen schwarz gekleidet gewesen sein und T-Shirts des Clubs getragen haben. Am Tage hatte ein Fußball-Pokalspiel gegen den Konkurrenten RB Leipzig stattgefunden. Das OAZ sucht nun Zeugen, die in der Stadtfestnacht im Stadtzentrum nahe der Augustusbrücke unterwegs waren und zur Aufklärung des Überfalls beitragen können.
Eine Sprecherin des OAZ wies auch auf den „äußerst komplexen Sachverhalt“ hin. Als gesichert darf derzeit gelten, dass andere deutsche Stadtfestbesucher versucht haben, den teils am Boden liegenden Irakern zu helfen. Daraufhin seien sie wiederum irrtümlich von Nordafrikanern angegriffen worden. Der Polizeidirektion Dresden könne deshalb nicht der Vorwurf gemacht werden, die Gewalt gegen Ausländer zunächst verharmlost zu haben. Nach Erkenntnissen der Bild-Zeitung gehören die angegriffenen Männer der Religionsgruppe der Jesiden an. Sie leben als verfolgte religiöse Minderheit auch im Norden Iraks. Michael Bartsch
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