Klimaretter Unterschicht

Studie Einkommen bestimmt CO2-Bilanz

BERLIN | Nun ist es amtlich: Laut einer Studie des Umweltbundesamts (UBA) ist für eine individuelle Klimabilanz der Deutschen nicht etwa die Einstellung entscheidend – sondern allein das Einkommen. Steigt die Menge des zur Verfügung stehenden Geldes, steigen auch die klimaschädlichen Ausgaben für Flugreisen, schwerere Autos und Heizkosten, da mit dem Einkommen auch die genutzte Quadratmeterzahl für Wohnraum steige, so die Studie. Maßgeblich sind demzufolge nicht der ökologisch korrekte Gang zum Biomarkt oder der Kauf von nachhaltiger Kleidung, sondern die Ausgaben für Mobilität und Energie. Die Geringerverdienenden stehen somit – wenn auch unfreiwillig – ökologisch besser da: Sie können sich klimaschädliche Ausgaben schlechterdings nicht leisten. Die grüne Mittelschicht dagegen betreibt laut UBA Greenwashing: Jeder Besuch im Bioladen hilft dabei, die negative Bilanz der letzten Fernreise oder der geräumigen Altbauwohnung auszublenden. RH

Wirtschaft + Umwelt