: Terrorangriff mit Machete auf zwei Polizistinnen
Belgien Der Angriff erfolgt mit dem Kampfruf „Allahu akbar“. Täter ist ein 33 Jahre alter Algerier
Ein weiterer Polizist schoss den Angreifer nieder, der wenig später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag. Die Identität des Mannes war zunächst noch nicht klar. Die belgische Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen, was auf ein terroristisches Motiv hindeutet. Belgien ist seit Längerem im Visier islamistischer Terroristen.
„Das scheint ein neuerlicher Terroranschlag mit terroristischem Zusammenhang zu sein“, hatte Premier Charles Michel dem Sender RTL bereits kurz nach dem Anschlag erklärt. Er brach laut Nachrichtenagentur Belga seinen Urlaub ab und kehrte nach Belgien zurück, wo am Sonntag der Nationale Sicherheitsrat zu Beratungen zusammentrat.
Der Angreifer habe bei der Attacke vor dem Polizeihauptquartier „Allahu Akbar“ (arabisch: Gott ist groß) gerufen, teilte die Polizei auf Twitter mit. Eine der beiden Polizistinnen kam mit schweren Verletzungen im Gesicht ins Krankenhaus. Die zweite Beamtin erlitt den Angaben zufolge leichte Verletzungen. Direkt nach der Tat sperrte die Polizei die Straßen rund um den Anschlagsort.
„Ich verurteile den Angriff in Charleroi auf das Schärfste“, schrieb Ministerpräsident Michel auf Twitter. Innenminister Jan Jambon sprach von einer „abscheulichen Tat“. Die in Belgien zuständige Stelle zur Bewertung der Terrorbedrohung (Ocam) ließ die Terrorwarnstufe im Land zunächst unverändert, wie Jambon mitteilte. Derzeit gilt Stufe 3. Das ist die zweithöchste von insgesamt 4 Stufen.
In der Vergangenheit haben islamistische Terroristen von Belgien aus auch in Frankreich zugeschlagen. Einer der Attentäter der Anschläge in Paris vom Januar 2015 auf das Satiremagazin Charlie Hebdo und einen koscheren Supermarkt hatte Verbindungen nach Charleroi. Auch der mutmaßliche Drahtzieher der Pariser Attentate vom November 2015 mit 130 Todesopfern kam aus Belgien. Im März sprengten sich drei Selbstmordattentäter auf dem Flughafen von Brüssel und in der Metro in die Luft und rissen mehr als 30 Menschen mit in den Tod.
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