piwik no script img

LeserInnenbriefe

taz.die tageszeitung | Rudi-Dutschke-Str. 23 | 10969 Berlin

briefe@taz.de | www.taz.de/zeitung

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Ein Sommertheater

betr.: „Image-Sorgen wegen Hinz“, taz vom 3. 8. 16

Vorausgeschickt: Es geziemt sich, dass die in Lug und Trug verstrickte Frau Hinz zurücktrete!

Doch immerhin sorgt ihre Affäre für ein Sommertheater der etwas entspannteren Art.

Nicht wirklich interessiert es, ob Frau Hinz das Abitur abgelegt und/oder sich in der Jurisprudenz akademisch qualifiziert hat. Als kleine Bundestagsabgeordnete hätte sie solche Ausbildungen gar nicht nötig gehabt – im Gegenteil, so sei gewagt einzuflechten: Der auf Universitäten ausgebildeten, dem Volk indes vollständig entfremdeten – sowohl akademischen als auch politischen – Schmalspuristen haben wir zur Genüge.

Jetzt wird sie eingeholt von den Folgen ihres Fehlverhaltens. Und jetzt treten sie plötzlich an: die Kreisvorsitzenden und Landesminister, die Wirtschaftsminister und Parteivorsitzenden, die Empörten überall im Lande. Der kleine Mann ebenso wie die Kommentatoren und die Chefredakteure und die Leitartikelschreiber.

Doch wo waren sie alle, wo vernimmt man ihre Stimmen in der Beurteilung der wirklich unmoralisch, womöglich tatsächlich kriminell Handelnden in unserem Land? Der eigentlichen Lügner und Betrüger, der Wirtschaftsverbrecher, die dem Land Rufschädigung zufügen in immenser Höhe, ganz zu schweigen von den wirtschaftlichen Schäden im Milliardenbereich? Der Banker und Industriellen, die – zum Teil zwar zurückgetreten – ungerührt ihre Entgelte und Entgeltfortzahlungen erhalten und ihre Boni, und zwar in Millionenhöhe?

Wo sind sie, die Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden, die Sprecher der Anteilseigner, die Ministerpräsidenten und Betriebsratschefs, die sich wirklich empörten und strikt Einhalt gebieten würden, Umkehr gar? Schämt sich da vielleicht zumindest irgendjemand ?

Frau Hinz, so denke ich, wird sich schämen. Wirtschaftlich steht sie vor dem Nichts. Ihre Mitarbeiter stehen vor der Kündigung. Doch die Partei stellt ein Ultimatum! Schämt sich dort vielleicht irgendwer? AXEL ZYREWITZ, Rottweil

Ein schöner Gedanke

betr.: „Lesbisch, jung, AfD“, taz vom 3. 8. 16

Schon die alten Nazis kultivierten diesen Widerspruch. Ebenso tut es die AfD. Die Partei hetzt gegen Homosexuelle und hat selbst eine ganze Menge davon in ihren eigenen Reihen. Das heißt im Umkehrschluss: Die AfD hetzt permanent gegen sich selbst. Ist eigentlich ein schöner Gedanke!

FERN MEHRING, Dortmund

Demo in Köln organisieren

betr.: „Warum hast du nichts getan? In der Türkei werden Medienvertreter mundtot gemacht. Wo bleibt der Protest?“, taz vom 3. 8. 16

Gute Frage! Dass die Bundesregierung das tun wird, ist nicht zu erwarten, weil die sich nur opportunistisch verhält.

Allerdings sollten der Deutsche Journalisten-Verband, der Deutsche Richterbund, der Deutsche Anwaltsverein, der Deutsche Hochschulverband und die Menschenrechtsorganisationen doch wohl gemeinsam in der Lage sein, eine große Demonstration zu organisieren und zu veranstalten. Diese Demonstration sollte aus symbolischen Gründen so bald wie möglich in Köln stattfinden. Dort würde ich auch mit demonstrieren. TONI HÖCK, Much

Deutliche Sprache

betr.: „Warum hast du nichts getan?“, taz vom 3. 8. 16

Sehr schön, Silke Burmester, wieder von Ihnen in der taz zu lesen – noch dazu ein langes Stück mit deutlicher Sprache und Appellkraft! Die Krönung wie immer am Schluss. Wir freuen uns Sie „kämpfend“ in der ersten Reihe der Journalistenschar in gewohnt-behelmtem Outfit zu sehen. Jede(r) ist gefordert, sich aus der eigenen Bequemzone herauszubewegen. Peter Struck schaut lächelnd auf Sie und uns herab. FRAUKE HÄGER, Hamburg

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen