: Erst angeschrien, dann zugeschlagen
ÜBERGRIFF In Kiel wird eine Kopftuch tragende Frau Opfer einer Attacke auf offener Straße
Nach einem Angriff auf eine Kopftuch tragende Muslimin in Kiel ermittelt die örtliche Polizei unter Hochdruck. Die 35 Jahre alte Frau soll am Samstag auf offener Straße von einem unbekannten Mann zunächst beleidigt worden sein. Dann soll derselbe Mann „unvermittelt auf sie eingeschlagen“ haben, sagte gestern ein Polizeisprecher. Als tatverdächtig gilt den Angaben zufolge ein 55-Jähriger aus Kiel.
Der Vorfall ereignete sich im Stadtteil Neumühlen-Dietrichsdorf. Die Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus, hieß es. Sie ermittele wegen Verdachts der Körperverletzung, aber auch der Staatsschutz sei eingeschaltet. Gestern machte die Polizei keine Angaben dazu, ob der Verdächtige schon vernommen worden ist. Vor dem Angriff soll er der Frau „Scheiß Muslima“ – eventuell auch „„Scheiß Muslime“ – entgegen gebrüllt haben. Sie war auf dem Weg zum Einkaufen. Nach dem Vorfall kümmerte sich eine Anwohnerin um sie.
Die türkischstämmige Deutsche sei mit Prellungen und einem Nasenbeinbruch ins Krankenhaus gekommen und müsse morgen operiert werden, berichteten die Kieler Nachrichten. „Es ist alles in Sekunden passiert“, sagte die 35-Jährige. „Das war so brutal wie bei einem Boxer, der einen K.O.-Schlag macht.“ Sie sei zu Boden gestürzt und habe beobachtet, wie der Mann sich vom Tatort entfernte: „Der ist einfach gegangen, als ob nichts passiert wäre.“ (dpa/epd)
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