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Land prüft Kapitalerhöhung für BLB

GELD Bremen schließt eine eigene Kapitalhilfe für seine Landesbank nicht grundsätzlich aus. Für das Bundesland wäre das allerdings „ein riesiger Schritt“, sagt Bürgermeister Carsten Sieling (SPD)

Bremen schließt eigene Kapitalhilfen für die Bremer Landesbank (BLB) nicht grundsätzlich aus. „Allerdings wäre das für Bremen ein riesiger Schritt“, sagte Bürgermeister Carsten Sieling (SPD). „Wir werden das aber noch ein weiteres Mal überprüfen.“

Die überwiegende Einschätzung sei aber, dass eine von Bremen gestemmte Kapitalerhöhung mit EU-Vorgaben nicht vereinbar sei. Derzeit gebe es kein favorisiertes Modell. Beim sogenannten „Upstreaming“-Modell würde Bremen seinen 41-prozentigen BLB-Anteil beim Mehrheitsgesellschafter einbringen, der norddeutschen Landesbank NordLB mit 55 Prozent; im Gegenzug erhielte Bremen eine Beteiligung an der NordLB. Die zweite Variante wäre eine Komplettübernahme der Bremer Landesbank durch die NordLB.

Prinzipielle Bedenken, dass im zweiten Fall strategisch wichtige Beteiligungen zur NordLB nach Hannover gingen, teilt Sieling nicht: „Da muss man ein sehr nüchternes Herangehen finden.“ An der Wohnungsbaugesellschaft Gewoba etwa seien mehrere Banken beteiligt, darunter auch private. „Da wäre die NordLB als eine unter öffentlichem Einfluss und in öffentlichem Besitz befindliche Bank jedenfalls keine außergewöhnliche Beteiligung an der Gewoba.“

Der BLB werden aufgrund von faulen Schiffskredite und erhöhten Wertberichtigungsvorgaben durch die Europäische Zentralbank (EZB) zum Jahresende bis zu 450 Millionen Euro fehlen. In solchen Situationen gebe es oft eine Dynamik an den Finanzmärkten, die nicht unbedingt rational sei, sagte Sieling weiter. „Viele Fachleute waren und sind der Meinung, dass die BLB deutlich zu gering bewertet wurde.“ (dpa)

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