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„Die Zeit ist reif für eine Agrarwende“

ÖKOLANDBAU Landwirte und Umweltverbände ziehen ja selten an einem Strang, aber nun haben sie aber einen gemeinsamen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt

Wenige Tage vor dem Deutschen Bauerntag in Hannover haben Umwelt- und Naturschützer einen Fünf-Punkte-Forderungskatalog für eine Agrarwende vorgelegt. „Seit Jahren ignoriert die Bundesregierung das Ziel von mindestens 20 Prozent Ökolandbau, wir wollen, dass es bis 2030 erreicht wird“, sagte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND), Hubert Weiger, am Donnerstag in Hannover.

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft (AbL) und dem Deutschen Tierschutzbund forderte der BUND, dass das Bundesprogramm Ökolandbau auf 60 Millionen Euro aufstockt werden müsse. Auch in die Öko-Agrarforschung müsse massiv investiert werden. Die Verbände dringen außerdem auf Änderungen in der Tierhaltung. So müsste etwa das Kürzen von Schnäbeln oder das Kupieren von Ringelschwänzen beendet werden. „Das geht nur mit grundsätzlich anderen Haltungsverfahren“, heißt es in dem Papier.

Zudem soll dem Papier zufolge der Ökolandbau so ausgeweitet werden, dass spätestens im Jahr 2030 jeder fünfte Hektar Agrarfläche ökologisch bewirtschaftet wird. Die Verbände forderten auch schärfere Gesetze gegen Überdüngung und für mehr Gewässerschutz. „Die Zeit ist reif für eine Agrarwende auf Bundes- und EU-Ebene“, sagte der niedersächsische Landwirtschaftsminister Meyer (Grüne).

EU-Agrargelder müssten für den Umbau in der Tierhaltung, für Agrarumweltmaßnahmen und Ökolandbau verwendet werden. Auf ökologischen Vorrangflächen sei der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln generell zu untersagen. Auch der Ackerbau müsse umweltfreundlicher werden. „Es wird deutlich, dass viele Landwirte und Naturschützer genug von der ruinösen Agrarpolitik des Bundeslandwirtschaftsministers Christian Schmidt haben“, sagte der niedersächsische Grüne Hans-Joachim Janßen. (dpa)

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