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Wider den Theaterdonner

Volksbühne Kultursenator verspricht: keine Massenentlassungen bei Intendantenwechsel

Manchmal überrascht Michael Müller doch. „Sie würden stauen“, erzählt der Regierende Bürgermeister in der Fragestunde des Abgeordnetenhauses am Donnerstag, wie gut er sich mit Claus Peymann verstehe. Der stets für eine steile These zu habende Intendant des BE hat den offenen Brief vieler Volksbühnen-Mitarbeiter unterstützt, in dem sich diese am Montag gegen den Intendantenwechsel von Frank Castorf zu Chris Dercon 2017 aussprachen und nicht weniger befürchten als die faktische Abschaffung der Institution Volksbühne.

Nun darf man sich also vorstellen, wie Müller und Peymann – die beide von der Kulturboheme aus freilich unterschiedlichen Gründen belächelt werden – gemeinsam bei einem Bier sitzen und über die Zukunft reden. Etwa die der Volksbühne.

Der 78-jährige Theaterfuchs Peymann könnte dem 51-jährigen Kulturnovizen Müller zum Beispiel raten, dass es bei der Neuausrichtung des Theaters am Rosa-Luxemburg-Platz auf gar keinen Fall zu Massenentlassungen, zur Auflösung des Ensembles und auch nicht der sogenannten Gewerke, also etwa der Bühnentechnik, kommen dürfe. Peymann könnte auch sagen, dass Dercon zwar andere Akzente setzen, aber nicht alles anders machen solle.

Tatsächlich hat Müller im Parlament all dies verkündet. Und hinzugefügt, dass der „schwierige Übergang“ von Castorf, der die Volksbühne seit 1992 leitet, zu seinem Nachfolger von der Kulturverwaltung durch Gespräch mit allen Beteiligten begleitet werde.

Ob das ausreichen wird, die gerade von der Zeit ausgemachte „handfeste Anti-Chris-Dercon-Stimmung“ im Berliner Kulturleben zu kontern? Vielleicht muss Müller Peymann noch ein paarmal treffen. Bert Schulz

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