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portraitScheine für den Klostergarten

Exstaatssekretär José López bei seiner Festnahme Foto: ap

Es war gegen 4 Uhr Dienstagmorgen, als José López in einen kleinen Ort in der Provinz Buenos Aires Säcke und Koffer über die Mauer eines Klosters warf. Die von aufmerksamen Nachbarn gerufene Polizei fand in seinem Wagen zunächst ein Gewehr, für das er keinen Waffenschein vorlegen konnte.

Noch an der Klostermauer untersuchten die Beamten die Säcke und Koffer – und stellten neben wertvollen Uhren und Schmuckstücken bündelweise 100-Dollar-Noten, 500-Euro-Scheine, chinesische Yuan und Riyal aus dem Golfstaat Katar sicher. Erst gegen Mittag waren die teils feuchten Scheine von Hand ausgezählt. Ihr Wert: knapp 8 Millionen Euro.

Was genau den 54-jährigen López an dem kalten Wintermorgen dazu veranlasste, die Geldbündel in den Klostergarten zu werfen, ist noch unklar. Bekannt ist jedoch sein Vermögen, denn in Argentinien muss jeder öffentliche Amtsträger seine Vermögensverhältnisse offenlegen. Und López war bis vor Kurzem Staatssekretär für öffentliche Bauten im Planungsministerium. Als er im Dezember 2015 den Posten abgab, besaß López knapp 130.000 Euro.

Der aus der nördlichen Provinz Tucumán stammende López begann seine Politkarriere in der südlichen Provinz Santa Cruz, wo Néstor Kirchner Gouverneur und Julio De Vido Bauminister war. Dort saß er im Direktorium der Straßenbauverwaltung. Als Néstor Kirchner 2003 zum Präsidenten vereidigt wurde, gingen auch De Vido und seine „rechte Hand“ López mit nach Buenos Aires. De Vido wurde Planungsminister und López Staatssekretär.

Das ­Planungsministerium gilt schon seit Langem als ­Schwarzgeldfabrik der Kirchner-­Monarchie. Juristisch bewiesen ist bisher nichts. López dürfte nun Schwierigkeiten haben, eine plausible Erklärung für seine Aktion zu finden. Wegen des Vorwurfs der illegalen Bereicherung stellte der Richter am Mittwoch einen Haftbefehl aus.

Sollte López seine U-Haft in Ezeiza nahe Buenos Aires verbringen, könnte er auf Lázaro Báez treffen. Báez, einstmals ein kleiner Bankangestellter, stieg während der Kirchner-Ära zum millionenschweren Baulöwen auf und steckt ebenfalls wegen seines immensen Vermögens in Erklärungsnöten. Jürgen Vogt

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