: Auf der Flucht nach Europa
ABSCHOTTUNG Die Zahl der Menschen, die in Deutschland ankommen, sinkt. Die Zahl der MigrantInnen, die im Mittelmeer ertrinken, steigt
Bundesweit kamen nach Angaben der Bundespolizei im vergangenen Monat 4.470 Flüchtlinge über die Grenze. Vor der Schließung der Balkanroute im Februar waren noch 38.570 Flüchtlinge nach Deutschland gekommen.
Gleichzeitig gab die Internationale Organisation für Migration in Genf bekannt, dass in den vergangenen acht Tagen bei fünf Schiffsunglücken zwischen Libyen und Italien etwa 1.000 Menschen ertrunken sind. Damit stieg die Zahl der Toten im Mittelmeer zwischen Januar und Mai auf fast 3.000 – der höchste bislang verzeichnete Wert. Anders als in der Zeit zuvor wurden nun wieder Flüchtlinge aus Syrien und Irak auf den Schiffen in Richtung Italien registriert.
Nach der Schließung der Balkanroute ist das Land zum Haupttor für MigrantInnen nach Europa geworden. Nach UN-Zahlen kamen zwischen dem 19. und 26. Mai fast 5.700 Menschen nach Italien, Griechenland erreichten in der selben Zeit weniger als 300. Die meisten brechen von Libyen auf. Dort warten nach Schätzungen der UN bis zu 200.000 Menschen auf die Überfahrt nach Europa.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner hat derweil einen „Abschiebegipfel von Bund und Ländern“ und einen „nationalen Abschiebeplan“ gefordert. „Es sollte auch darüber nachgedacht werden, den Abschiebevollzug in Bundeshand zu geben.“
▶Der Tag
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen