: Erstes Schiff an der Steckdose
Land-strom
Der Anfang ist gemacht. Eine Landstromanlage zur Versorgung von Kreuzfahrtschiffen ist am Freitag im Hamburger Hafen offiziell in Betrieb genommen worden. Der Luxusliner „Aidasol“ wurde als erstes Schiff mit Ökostrom aus der Steckdose versorgt. Und es bleibt auf lange Zeit auch das einzige, das am Cruise-Terminal in Altona die Motoren abstellt. Kaum eines der anderen 33 Schiffe, die in diesem Jahr 160 Mal Hamburg anlaufen wollen, wurde auf die notwendige Bordtechnik umgerüstet. „Die Luftverpestung durch die schwimmenden Dreckschleudern im Hafen geht weiter. Das darf die Stadt nicht mehr lange tolerieren“, sagt Alexander Porschke, Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) in Hamburg.
Doch stellt sich auch hier die Frage nach Angebot und Nachfrage. Denn die Hamburger Anlage ist die erste ihrer Art in Europa. Viele Reedereien scheuen die Millioneninvestition in ihre Schiffe, weil sie (noch) in kaum einem Hafen nutzbar ist. So setzen die beiden anderen großen deutschen Kreuzfahrthäfen Kiel und Rostock eher auf Flüssiggas (LNG), das in Hamburg in der Hafencity angeboten wird. Zudem ist der Strom aus dem Kabel mit 20 Cent pro Kilowattstunde drei Mal so teuer wie der bordeigene Strom, der mit extrem schadstoffhaltigem Schweröl erzeugt wird. „Die Landstromversorgung für Kreuzfahrtschiffe fördert die Nachhaltigkeit des Hafens“, lobt dennoch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD).
Mehr Nachdruck fordert deshalb Porschke. „Entweder die Schiffe nehmen eines der zahlreichen Angebote an oder sie müssen dazu verpflichtet werden. Wer nichts tut, muss für seine Umweltverschmutzung eine Abgabe zahlen.“ smv
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen