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Neue Luftangriffe zerbomben Friedensprozess

Syrien II Dutzende Tote bei russischen Angriffen auf die Rebellenstadt Idlib im Nordwesten des Landes

BEIRUT ap | Die syrische Rebellenhochburg Idlib ist bei Luftangriffen schwer verwüstet worden. Die Aktivisten der örtlichen Koordinationskomitees berichteten am Dienstag von 50 Toten. Die Syrische Beobachtungsstelle bezifferte die Zahl der Opfer mit 23 und machte die russische Luftwaffe für die Angriffe vom Montagabend verantwortlich. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz ist in den Händen des Rebellenbündnisses Dschaisch al-Fatah, das von der Nusra-Front angeführt wird.

Das genaue Ausmaß der Zerstörung war am Tag nach den Angriffen unklar. Die Koordinationskomitees hatten am Abend berichtet, dass das Nationale Krankenhaus schwer getroffen worden sei und dort zehn Menschen ums Leben gekommen seien. Der Beobachtungsstelle zufolge wurden keine Kliniken direkt attackiert, aber durch Raketeneinschläge in der Nähe beschädigt. Die auf Rettungseinsätze spezialisierte Zivilverteidigung erklärte, Dutzende Menschen seien bei Angriffen auf Krankenhäuser getötet und Hunderte verletzt worden.

Dschaisch al-Fatah erklärte den Koordinationskomitees zufolge die zivile Verwaltung Idlibs nach den Luftangriffen für aufgehoben und beschoss die belagerten regierungstreuen Orte Fua und Kefraja unweit von Idlib.

Die heftigen Kämpfe wurden als weiterer Rückschlag für den Friedensprozess in Syrien gewertet. Am Sonntag war der Chefunterhändler der Opposition bei den Gesprächen mit der Regierung in Genf, Mohammed Allusch, von seinem Posten zurückgetreten. Er warf der internationalen Gemeinschaft dabei vor, sich nicht ernsthaft um eine Lösung des seit mehr als fünf Jahren tobenden Bürgerkriegs in Syrien zu scheren.

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