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Kirche will Klima-Hausaufgaben machen

Kirche Bremens evange­lische Kirche will mehr für den Klimaschutz tun. Ihre Einrichtungen könnten insgesamt jährlich über 3.000 Tonnen Treibhausgase vermeiden

Die Bremische Evangelische Kirche will in den kommenden Jahren ihre Anstrengungen für den Klimaschutz verstärken, um ihren Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung zu leisten. „Bis 2030 soll der Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 im Vergleich zu 2005 um 50 Prozent reduziert werden, bis 2050 sollen es mindestens 80 Prozent sein“, sagte der landeskirchliche Umweltbeauftragte Pastor Ulrich Klein. Das werde die Welt zwar nicht retten, so der Theologe, „aber wir wollen ein deutliches Zeichen setzen“.

Die bremische Kirche gehört mit 61 Gemeinden und knapp 205.000 Mitgliedern zu den großen Institutionen im Land. Zum Gebäudebestand zählen unter anderem 52 Kirchen, 33 Gemeindezentren und 65 Kindergärten. Mit Investitionen in Höhe von knapp 80 Millionen Euro werden bereits seit einiger Zeit Gebäude modernisiert, energetisch saniert und umgenutzt. An einigen Standorten wird neu gebaut.

„Gebäudesanierung, der Austausch alter Heizanlagen und Fragen der Mobilität mit dem Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr und das Rad bieten das größte Potenzial zur CO2-Reduktion“, erläuterte Klein. Um zu analysieren, wo genau Einsparmöglichkeiten liegen, haben Experten im Auftrag der bremischen Kirche ein Klimaschutzkonzept entwickelt, in dem konkrete Maßnahmen formuliert sind. So könnte die Kirche bei ausschließlichem Ökostrom-Bezug in allen Gebäuden bis 2050 knapp 50 Prozent weniger Treibhausgase verursachen.

In ihrem Gutachten schlagen die Berater 36 Maßnahmen vor, mit denen sich jährlich 3.125 Tonnen Treibhausgase vermeiden ließen. Sie stellen außerdem fest, dass die bremische Kirche ihre Anstrengungen „deutlich“ verstärken muss, um ihre Ziele zu erreichen.

„Das Klimaschutzkonzept ist wie ein Hausaufgabenbuch“, so Klein. Gemeinden, Werke und Einrichtungen müssten an einem Strang ziehen, um die Vorschläge umzusetzen. Weil dieser Prozess aber nicht nebenbei moderiert werden könne, soll ein Klimaschutz-Manager eingestellt werden, der zu zwei Dritteln aus staatlichen Mitteln gefördert wird. Die Stelle soll bis Jahresende besetzt werden.

Welche Chancen Einzelmaßnahmen haben, zeigt ein Blick auf das Essens-Angebot in den kirchlichen Kitas. Klein: „Wenn der Anteil vegetarischer Ernährung steigt, hat das sofort Auswirkungen, weil in der Fleischproduktion wesentlich mehr CO2 ausgestoßen wird.“ Biofaire Kita-Küchen würden jährlich 288 Tonnen einsparen. (epd)

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