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Miese Bezahlung bei kirchlichen Kitas

PROTEST Die Beschäftigten in den evangelischen Kitas verdienen deutlich weniger als ihre Kolleginnen in kommunalen Einrichtungen, aber nun ist Abhilfe in Sicht

Der Landessynodalausschuss der hannoverschen Landeskirche hat sich für höhere Löhne in den evangelischen Kindertagesstätten ausgesprochen. Erzieherinnen und Erzieher in kommunalen Kitas bekämen zwischen 300 und 700 Euro pro Monat mehr als ihre kirchlichen KollegInnen, sagte der Vorsitzende Jörn Surborg am Mittwoch bei der Frühjahrstagung des Kirchenparlamentes in Hannover.

Es bestehe die Gefahr eines Zwei-Klassen-Rechts bei den Kitas und man müsse schnell handeln, um qualifiziertes Personal nicht zu verlieren. Mit den Kommunen, die die kirchlichen Kitas hauptsächlich refinanzieren, werde bereits verhandelt.

MitarbeiterInnen aus den Kindertagesstätten und anderen Einrichtungen wollen heute für eine bessere Bezahlung demonstrieren. Zwei Demonstrationszüge sollen nach Angaben der Kirchengewerkschaft Niedersachsen vor dem Henriettenstift enden, dort also, wo die Landessynode tagt. Die Gewerkschaft erwartet bis zu 1.000 TeilnehmerInnen.

Bei den Protesten geht es außerdem um ein ausstehendes Tarifplus von 2,3 Prozent für die rund 23.000 privatrechtlich angestellten Mitarbeiter der Landeskirche. Diese will die Erhöhung davon abhängig machen, dass die Beschäftigten sich künftig mit einem Eigenanteil an ihrer Betriebsrente beteiligen. Surborg betonte, eine Eigenbeteiligung bei der Betriebsrente sei notwendig. Das sei „zwar nicht schön, muss aber kommen, denn bislang trägt die Landeskirche die Ausfinanzierung der Deckungslücke allein“.

Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hat insgesamt rund 1.270 Gemeinden mit rund 2,7 Millionen Mitgliedern und umfasst damit etwa drei Viertel Niedersachsens. Und die Gemeinden der Landeskirche unterhalten 645 Kitas mit insgesamt rund 53.500 Plätzen. Das Kirchenparlament tagt noch bis zum Sonnabend im diakonischen Henriettenstift. (epd)

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