: Einsätze vom Kosovo bis Afghanistan
Missionen 3.400 Soldaten sind in 16 Auslandseinsätzen. Weitere Truppen sind in Osteuropa bei Manövern unterwegs
Weitere Aufgaben könnten in Nordafrika auf die Bundeswehr zukommen: Zum einen gibt es in der CDU Überlegungen, auch in Libyen Aufklärungsflüge über IS-Gebieten durchzuführen. Zum anderen gibt es im Verteidigungsministerium Pläne, libysche Soldaten auszubilden - allerdings nicht in dem Bürgerkriegsland selbst, sondern im relativ sicheren Tunesien. Beide Einsätze werden aber frühestens dann beginnen, wenn sich die vom Westen gestützte neue Einheitsregierung in Tripolis einigermaßen etabliert hat.
Neben den 16 genannten Missionen gibt es weitere Auslandseinsätze ohne offizielles Mandat. Nicht mitgezählt wird zum Beispiel der Nato-Einsatz gegen Schlepper und Flüchtlinge im Ägäischen Meer. Seit zwei Monaten ist dort auch ein Bundeswehrschiff im Einsatz: Der Gruppenversorger Bonn mit einer Besatzung von über 200 Mann und Frau.
Ebenfalls nicht mitgezählt werden Übungen in den östlichen Nato-Staaten. Um Russland abzuschrecken, ist die Bundeswehr dort seit der Ukraine-Krise aktiver als zuvor. In diesem Jahr sind in der Region 21 Übungen mit deutscher Beteiligung geplant, über 5.000 deutsche Soldaten werden daran teilnehmen.
Die Risiken sind in den Übungen zwar geringer als in einem richtigen Einsatz, der Aufwand allerdings ähnlich groß. Auf dem Nato-Gipfel Anfang Juli in Warschau könnte sich die Bundesregierung zudem dazu bereit erklären, künftig noch mehr Truppen ins Baltikum zu schicken. Damit würde sie Erwartungen der Bündnispartner erfüllen.
Immerhin: Eine Aufgabe darf die Bundeswehr demnächst wieder aufgeben. Seit dem vergangenen Jahr sind viele Soldaten in der Flüchtlingshilfe im Inland aktiv. Sie leisten Amtshilfe und unterstützen andere Behörden unter anderem bei der Registrierung neu ankommender Flüchtlinge. Ab dem Sommer soll sie sich nach dem Willen von Ursula von der Leyen aus dieser Aufgabe wieder zurückziehen. Tobias Schulze
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