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EU nahm tote Flüchtlinge in Kauf

Mittelmeer Frontex warnte vor Zunahme von Schiffskatastrophen

BERLIN taz | Die EU-Grenzschutz­agentur Frontex hat bereits im Jahr 2014 vor einem Anstieg von Schiffskatastrophen im Mittelmeer gewarnt. Falls die damals laufende, weitreichende Hilfsaktion der italienischen Marine „Mare Nostrum“ eingestellt werde, sei es „wahrscheinlich“, das die Zahl toter Flüchtlinge steige, heißt es in einem bekannt gewordenen Frontex-Konzept. Das geht aus einer jetzt vorgestellten Studie des Londoner Gold­smith College hervor, für die teils interne EU-Dokumente und Protokolle ausgewertet wurden. Trotz der Warnung beendete die EU „Mare Nostrum“ Ende 2014. Im April 2015 ertranken bei zwei Bootsunglücken binnen wenigen Tagen rund 1.200 Flüchtlinge.

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