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Im Wahlkampf holt Sanders jetzt ein bisschen auf

USA Der linker Senator liegt jedoch weiterhin klar hinter seiner Konkurrentin Clinton zurück

Sanders setzt auf den „fortschrittlichsten Teil Amerikas“

WASHINGTON afp | Im Rennen der Demokraten um die US-Präsidentschaftskandidatur hat der linke Senator Bernie Sanders gegenüber seiner Rivalin Hillary Clinton aufholen können. Sanders gewann am Samstag die Vorwahlen in den Staaten Washington, Alaska und Hawaii mit deutlichem Vorsprung vor der Ex-Außenministerin. Allerdings liegt der besonders unter Jungwählern populäre Senator in der Zählung der für die Nominierung entscheidenden Delegiertenstimmen weiterhin deutlich hinter Clinton zurück.

Der 74-Jährige reagierte enthusiastisch auf den neuen Schwung für seine Kampagne und zeigte sich optimistisch, Clinton doch noch einholen zu können. Es gebe für ihn einen „Weg zum Sieg“, sagte er dem TV-Sender CNN. Sanders wies darauf hin, dass noch Vorwahlen in diversen weiteren Staaten im Westen des Landes ausstehen, dem „fortschrittlichsten Teil Amerikas“.

Der Senator aus dem Neuenglandstaat Vermont bezeichnet sich selbst als „demokratischen Sozialisten“ und fordert unter anderem eine Aufstockung der Mindestlöhne, eine Ausweitung der allgemeinen Krankenversicherung und eine deutliche Reduzierung der finanziellen Lasten für Studierende. Sanders holte am Samstag im Westküstenstaat Washington an der kanadischen Grenze den US-Fernsehsendern zufolge rund 72 Prozent. Im dünn besiedelten Alaska gewann er sogar mit 81,6 Prozent, in Hawaii siegte er mit knapp 70 Prozent. Trotz dieser Siege liegt der Senator rund 700 Delegiertenstimmen hinter Clinton zurück. Laut CNN kommt Sanders derzeit auf 1.039 Stimmen, Clinton liegt bei 1.733. Für die Nominierung eines Kandidaten beim Parteitag im Juli werden 2.383 Stimmen gebraucht.

Um der früheren First Lady noch gefährlich zu werden, müsste Sanders folglich die noch ausstehenden Vorwahlen mit deutlicher Mehrheit gewinnen. Der Senator setzt zudem darauf, beim Parteitag in Philadelphia noch einen Großteil der sogenannten Superdelegierten, die sich bislang für Clinton ausgesprochen haben, auf seine Seite ziehen zu können.

Bei den Superdelegierten handelt es sich um Parteifunktionäre und andere Delegierte, die nicht auf Grundlage der Vorwahlen zu dem Parteitag entsandt werden, sondern zusätzlich teilnehmen. Laut CNN hat Clinton 482 Superdelegierte auf ihrer Seite, Sanders nur 27. In der Gesamtzählung der Delegiertenstimmen, laut deren Clinton mit knapp 700 Stimmen Vorsprung führt, sind die Superdelegierten mit eingerechnet.

Die nächsten Vorwahlen der Demokraten finden am Dienstag kommender Woche im Bundesstaat Wisconsin statt. Auch die Republikaner setzen ihre Vorwahlserie an diesem Tag in Wisconsin fort.

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