: Erneut Anschlag auf Palästinenser in Duma
WESTJORDANLAND Ein Zeuge im Prozess gegen jüdische Extremisten erlitt eine Rauchvergiftung
Der Anschlag vor acht Monaten gilt mit als ein Grund für die aktuelle Gewaltwelle, die seit September letzten Jahres 30 Israelis und gut 200 Palästinenser das Leben kostete. Fast ein halbes Jahr dauerte es, bevor der Prozess im Duma-Fall begann. Hauptverdächtiger ist der 23-jährige Meir Ettinger, Enkel des 1990 ermordeten radikalen Rabbiners Meir Kahane. Ettinger gehört zu einem Kreis ultraradikaler orthodoxer Juden, die mit Gewalttaten das Chaos herbeiführen wollen und den Sturz der Regierung, um einen jüdischen Gottesstaat zu errichten.
Im Verlauf des Prozesses kam es bereits zu Auseinandersetzungen vor dem Gericht zwischen Angehörigen der Opfer und des Hauptverdächtigen. Der einzige Überlebende des Anschlags ist der inzwischen fünfjährige Achmad Dawabscheh.
Nach Informationen der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan bestehen eine Reihe von Übereinstimmungen zwischen den beiden Brandanschlägen. „Die Art des Angriffs, Zeitpunkt und die Art der Brandbombe deutet darauf, dass die Täter israelische Siedler waren“, zitiert Maan einen Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde. Saib Erekat, Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) macht die israelische Regierung „für die Verbrechen in Duma“ verantwortlich und kritisiert die Tatsache, dass es bis heute nicht gelungen ist, „die zu überführen, die Saad, Riham und Ali Dawabscheh ermordet haben“. Susanne Knaul
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