: Razzien in zehn Bundesländern
Rechtsextremismus Innenminister de Maizière verbietet Neonazi-Verein „Weisse Wölfe Terrorcrew“
De Maizière sagte, der harte Kern der Gruppe umfasse 25 Personen, der Rädelsführer stamme aus Hamburg. Es handele sich um eine Vereinigung von Neonazis, die offen und aggressiv gegen den Staat, politisch Andersdenkende, Migranten und Polizisten hetzen und gewalttätige Auseinandersetzungen auf die Straße tragen. Zu möglichen Festnahmen äußerte er sich zunächst nicht.
Von den Razzien betroffen waren 15 Objekte und 16 Personen. De Maizière verwies darauf, dass die Staatsanwaltschaft in Bamberg bereits im vergangenen Jahr ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Mitglieder der Gruppe eingeleitet habe – wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Zwei Personen seien in Untersuchungshaft genommen worden. „Gegenstand des Verfahrens sind auch geplante Anschläge auf Asylbewerberunterkünfte.“ Durch das Verbot werden nun sämtliche Aktivitäten des Vereins unter Strafe gestellt, das Vereinsvermögen wird beschlagnahmt.
Die Linkspartei reagierte verhalten. Solange der Staat aber nicht „effektiver gegen die zunehmende Bewaffnung von Neonazis“ vorgehe und die Aufklärungsquote bei den Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte so niedrig sei, führten Vereinsverbote „nicht zu einer Schwächung“ der militanten Neonazibewegung, erklärte deren Abgeordnete Martina Renner.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen