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Nabu findet Tunnel überflüssig

VERKEHR Ein Gutachten des Naturschutzbundes zum Güterverkehr auf der Schiene sieht keinen Bedarf für eine Querung über den Fehmarnbelt. Der Tunnel werde der Bahnstrecke über Jütland schaden und damit dem Bahnverkehr insgesamt

Der Naturschutzbund (Nabu) hat ein Gutachten vorgelegt, das unterstreichen soll, dass eine feste Fehmarnbelt-Querung überflüssig ist – mehr noch: dass sie dem Schienenverkehr schadet. Der Expertise des Beratungsunternehmens Hanseatic Transport Consultancy (HTC) zufolge stagniert der Eisenbahn-Güterverkehr zwischen Dänemark und Deutschland seit Jahren. Mit der neuen Verbindung würde der Verkehr nicht wachsen, sondern allenfalls verlagert – und selbst das sei nicht gewiss, weil die Belt-Querung keine klaren Vorteile biete.

Die feste Querung auf Schiene und Autobahn zwischen Fehmarn und Lolland soll den innereuropäischen Verkehr zwischen Finnland und Sizilien beschleunigen. Deshalb beteiligt sich die EU an den von Dänemark auf 7,1 Milliarden Euro geschätzten Kosten zu 40 Prozent. Weitere gut zwei Milliarden Euro soll der Anschluss auf deutscher Seite kosten.

Die Gutachter warnen vor der Gefahr, dass beim Bau einer Querung zu wenig Geld übrig bleiben könnte, um die Bahnstrecke über die dänische Halbinsel Jütland zu ertüchtigen. Das ist die Strecke über die der Verkehr heute läuft. Obwohl auch das Gutachten die Möglichkeiten für die Ertüchtigung der Route als gering beurteilt, warnt der HTC vor deren Vernachlässigung. Das „könnte sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene auswirken“.

Dass es billiger wäre, auf der kürzeren Strecke über den Fehmarnbelt zu fahren, sei nicht gewiss. Denn der dänische Netzbetreiber fördert die Bahnunternehmen pro gefahrenen Kilometer. Auf der Belt-Strecke würde die Förderung demnach geringer ausfallen. Und der theoretische Zeitvorteil von zwei bis drei Stunden könne „durch ungeplante Standzeiten schnell wieder aufgezehrt werden“.

Der Nabu will sich weiter gegen die Querung einsetzen – auch wenn das dänische Parlament bereits am 4. März dafür gestimmt hat. knö

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