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die wochenvorschau von susanne messmerSchmales Bärtchen wie eh und je

Artur Brauner Foto: Jens Kalaene/dpa

Termine, Termine, Termine – was jenseits dessen in dieser Woche die meisten Berliner vorrangig beschäftigen wird, ist das sehnliche Warten auf den Frühlingsbeginn, der ja leider erst Ende nächster Woche offiziell ist, also am 20. März – und auch dann häufig noch auf sich warten lässt. Aber ach: Die Schneeglöckchen! Das Licht! Die Vögel! Und am etwas sonnigeren Samstag sah man bereits Cafébesucher auf Bürgersteigen sitzen – wenn auch noch mit Fleecedecken auf den Knien.

Und nun zum Terminwust: Am heutigen Montag überreicht Filmproduzent und Holocaust-Überlebender Artur Brauner, 97 Jahre alt und mit Menjoubärtchen wie eh und je (siehe Foto), einen Teil der von ihm produzierten Filme an das Jüdische Museum in Berlin. Drei der 21 Filme über den Holocaust sind nicht mehr im freien Handel erhältlich und nur in der Mediathek der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem zugänglich, kündigte das Museum an. Zur Schenkung gehören „Der Garten von Finzi Contini“ (1970) und „Hitlerjunge Salomon“ (1990).

Was noch? Diese Woche ist mal wieder einer der Tage, die viele, für die sie geschaffen wurden, eher wenig interessieren. Oder sollten wir, Ihr lieben Geschlechtsgenossinnen, nicht jeden Tag für unsere Rechte kämpfen? Unsere Chefs in die Gehaltsverhandlungen zwingen? Nonchalant zur Seite treten und die Männer bei Kinderabholung, Einkauf und Wäsche voranstürmen lassen? So oder so: Am Dienstag ist Frauentag, dazu gibt es Veranstaltungen wie einen Flashmob der German Toilet Organization und eine Rosenaktion des Vereins TransFair. Am Abend verleiht Frauensenatorin Dilek Kolat (SPD) den diesjährigen Berliner Frauenpreis.

Interessanter wird es vielleicht auf den drei Landesparteitagen zugehen, die am Wochenende anstehen: Nicht nur treffen sich die Berliner Grünen und Linken, sondern auch die AfD, die ihr Wahlprogramm verabschieden will: Gegenproteste sind geplant, Genaueres lesen Sie bald in dieser Zeitung.

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