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Deutscher Atombombenprofit

BERLIN taz | Unter welchen der folgenden Stichworte sind Atomwaffen einzuordnen?: „Wohnungswirtschaft“? „Infrastruktur“? „Risikokapital“ oder „technischer Fortschritt und Innovationen“?

Dirty Profits – schmutzige Profite –, unter diesem Titel hat die Organisation Facing Finance ihren vierten Bericht darüber veröffentlicht, wo multinationale Konzerne Menschenrechte verletzen, zu Korruption, Ausbeutung und Umweltzerstörung beitragen – und welche Banken und andere Finanzdienstleister dabei Geld verdienen.

An Atomwaffen verdient indirekt die Bundesrepublik Deutschland mit: Laut Bericht ist Deutschlands nationale Förderbank KfW eine der großen Geldgeber von Airbus. Die Tochter Airbus Defence and Space wiederum produziert nukleare Interkontinentalraketen für Frankreich.

Wozu die Investitionen der Kreditanstalt für Wiederaufbau gut sein sollen, definiert eigentlich ein Gesetz; die Stichworte zu Beginn dieses Artikels sind daraus entnommen. Der norwegische Pensionsfonds investiert wegen der Atomwaffen nicht bei Airbus, die Deutsche Bank oder die Commerzbank halten dagegen Anteile.

20 Unternehmen haben die Autoren der Studie unter die Lupe genommen, darunter den Ölkonzern ExxonMobile oder den Rüstungskonzern Lockheed Martin. Coca-Cola unternimmt laut Studie zu wenig gegen Menschenrechtsverletzungen bei der Produktion von Zucker. Der deutschen HeidelbergCement werfen die Autoren vor, über ihre israelische Tochter am Bau von Wohnungen in besetzten Gebieten im Westjordanland zu profitieren. Die meisten Finanzinstitute haben nicht einmal Minimalstandards der UN für ethische Standards bei Investitionen unterzeichnet. Und die, die unterzeichnet haben, halten sich meist nicht daran. IA

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