: Waffenruhe in Syrien ab Samstag vereinbart
SYRIEN Der IS bekennt sich zu den Anschlägen in Damaskus und Homs mit insgesamt 184 Toten
Eine offizielle Mitteilung wurde nach einem Telefonat zwischen Präsident Barack Obama und dem russischen Staatschef Wladimir Putin erwartet, wie es weiter hieß. Die syrische Opposition bestätigte die Vereinbarung. Es handele sich um einen provisorisches Abkommen, das auf „internationalen Garantien“ fuße, zitierte der oppositionsnahe TV-Sender Orient TV den Vorsitzenden des Hohen Verhandlungsrats, Riad Hischab. Das wichtigste Oppositionsbündnis traf sich in Saudi-Arabien. Vonseiten des Assad-Regimes in Damaskus lag zunächst keine Stellungnahme vor. Präsident Assad hatte am Sonntag gegenüber der spanischen Zeitung El País einen baldigen Waffenstillstand ausgeschlossen.
Bei den Anschlägen auf religiöse Minderheiten in Damaskus und Homs starben am Sonntag 184 Personen, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bekannt gab. Insgesamt erschütterten nach diesen Angaben sechs Explosionen ein Viertel der Alawiten-Minderheit in Homs und einen Schiitenbezirk im Süden von Damaskus.
Die Dschihadistengruppe „Islamischer Staat“ (IS) bekannte sich in zunächst nicht überprüfbaren Onlinebotschaften zu den Taten. Die sunnitischen Dschihadisten sehen Angehörige anderer – auch muslimischer – Glaubensrichtungen als Abtrünnige.
Die Assyrisch-Demokratische Organisation teilte am Montag mit, der IS habe die letzten von 230 im vergangenen Jahr in Syrien verschleppten christlichen Geiseln freigelassen. Die 43 assyrischen Christen seien jetzt auf dem Weg in die Stadt Tal Amr im Nordosten des Landes.
Bei den Kämpfen um Aleppo erlitten die Truppen von Präsident Baschar al-Assad und ihre Verbündeten am Montag einen Rückschlag, als die Nachschublinie der Regierung in die nordsyrische Metropole abgeschnitten wurde. Im Südosten der Stadt und um die Stadt Chanaser habe es den ganzen Tag über Gefechte gegeben, meldete das Beobachtungszentrum für Menschenrechte. Dabei hätten regierungstreue Kräfte die Kontrolle über die einzige noch offene Straße in die Stadt verloren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen