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Die Zielperson verfehlt

FahnDung Gegen einen Mann, dem Polizisten in den Kopf schossen, wird nun auch ermittelt

Jetzt wird in eine zweite Richtung ermittelt. Der Einsatz des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) aus Hamburg im mecklenburgischen Lutheran, bei dem am Freitagabend einem unbewaffneten 27-Jährigen im Auto in den Kopf geschossen worden ist, stellt sich mittlerweile in einem anderen Licht dar. Nun hat die Staatsanwaltschaft Schwerin ein Ermittlungsverfahren gegen den Fahrer eingeleitet – wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Die Schäden an den Fahrzeugen deuteten darauf hin, dass der Mann versucht habe, mit seinem Pick-up-Truck eine Sperre aus zivilen Polizeifahrzeugen zu durchbrechen, erklärt die Staatsanwaltschaft. Der Fahrer liegt im Koma.

Derweil hat sein Anwalt Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) darum gebeten, auf die Hamburger Behörden einzuwirken, „um weitere gefährliche Einzelaktionen zu verhindern“. Die MEK-Beamten waren in Amtshilfe für „Zielfahnder“ des Hamburger Landeskriminalamtes tätig geworden, um die gesuchte Rotlichtmilieu-Größe Rico S. festzunehmen; dieser hatte eine Haftstrafe nicht angetreten. Die Zielfahnder wollten S. in dem Pick-up gesehen haben. In Lutheran sollte der Zugriff erfolgen, sagte Hamburgs Polizeipräsident Ralf Meyer. Dazu sei der Wagen „davor, dahinter und daneben“ eingekeilt worden – ehe der MEK-Mann schoss. Laut dem Einsatzleiter seien „zuvor Warnschüsse abgegeben worden“, so Meyer. Ob das stimme, „müssen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen ergeben“.

Bereits zwei Tage zuvor hatten Beamte des mecklenburgischen Spezialeinsatzkommandos in Plau am See einen Container gestürmt, der Bauarbeitern als Pausenraum diente. Der Grund sei gewesen, dass der Pick-up in der Nähe gestanden habe, erklärte die Polizei – der gesuchte Rico wurde aber auch hier nicht gefasst. PEMÜ

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