: Düsseldorf? Nicht lustig
HELAU Deutsche Karnevalisten fallen auf Meteorologen herein. Immerhin Köln bleibt sich treu
Und so war es dann auch.
Düsseldorfs Zugleiter hatte den Karnevalsumzug aus Angst vor einem drohenden Sturm abgesagt. Doch dann war das Wetter hübsch und die Wirte waren traurig und das Bier floß nur mäßig und in den Gassen war kaum etwas los und alle schauten nach Köln, ausgerechnet nach Köln, da tranken sie Kölsch ,und zwar glücklich.
Dort, in jener Stadt, die beinahe schon aus ganz anderen Gründen Angst vor dem Karneval bekommen hatte, regnete es und es stürmte und der Karnevalsumzug fand statt und ein paar globalisierungskritische „Jecken gegen Rassisten“ von den Pappnasen Rotschwarz liefen als „Zoch vorm Zoch“ durch die Stadt, mit „bunten Funken jäje braune Halunken“, das war also sogar ein antirassistischer Gewinn. Zugegeben: Die sonst üblichen 500 Pferde waren diesmal auch in Köln nicht dabei und die meisten Fahnenstangen waren verboten, aber 1.800 Polizisten waren im Einsatz und trotz allem war es Hunderttausenden Menschen ein wunderschöner Tag in Köln, mutig und entschlossen, und das werden sich die Düsseldorfer nun noch sehr lange anhören müssen, und natürlich zu Recht.
Kritik gab es derweil am Deutschen Wetterdienst. Köln, hatte der Wetterdienst erklärt, sei anders als Düsseldorf durch die Eifel geschützt, und dann kam alles ganz anders.
Nun, so viel lässt sich sagen, Düsseldorf war immerhin nicht allein. In Mainz (Helau) fiel der Rosenmontagszug aus genau wie in Erkelenz (Maak Mött!), in Hagen (Hagau lo gohn) und Hilden (Itter Itter Helau), in Mönchengladbach-Neuwerk (Et fluppt) und leider auch in Rheydt (All Rheydt). Eine Stadt aber hielt durch, und das war ausgerechnet Köln (Alaaf) und das werden wir uns, natürlich, bis auf Weiteres merken. MARTIN KAUL
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen