piwik no script img

Der Schellack-DJ Stephan Wuthe sammelt bereits seit seiner Kindheit alte Schellackplatten – die er seit über zwanzig Jahren auch als DJ auflegt. Musikalisch interessiert ihn aus der Schellack-Ära vor allem der Swing, und dabei kann er durchaus eine Kontinuität von der frühen Swing-Jugend bis zur Love Parade erkennen„Swing tanzen hat mit Emanzipation zu tun“

Interview Gunnar LeueFotos Amélie Losier

taz: Herr Wuthe, im Tonträgerbereich jagt ein Comeback das nächste: Vinyl, Kassetten. Mit Schellack wird das aber nichts mehr, oder?

Stephan Wuthe: Das ist leider tatsächlich unmöglich, weil es heute weder Aufnahmeschneidegeräte noch Pressgeräte für Schellackplatten gibt. Deren Herstellung lief in Deutschland 1958 aus. Ich habe zwar mal gehört, dass in Bangladesch oder einem anderen exotischen Land aus kaputten Schellackpressen eine „neue“ zusammengebaut worden sei, aber es bleibt ja immer noch das Schellack-Problem. Früher hatte jede Plattenfirma ihre eigene Geheimmischung für das Material, es gab blaue, rote, braune, weichere oder härtere Zusammensetzungen. Die Techniker, die diese damals mischten, dürften inzwischen langsam ausgestorben sein. Abgesehen davon wären wir mit der Schellackplatte in puncto Technik und Know-how wieder so im Jahr 1910 angelangt. Das dürfte selbst den größten Nostalgikern klangtechnisch zu weit hinterher sein.

Als Tonträger waren Schellackplatten Wegbereiter der musikalischen Massen-, ergo Popkultur. Mit welcher Art Musik?

Mit Ragtime und dann mit Schlagern wie „Komm, Karlineken, komm“. Und natürlich mit Opernarien. Startenor Caruso verkaufte sich millionenfach. Vor einhundert Jahren waren Schallplatten ein Luxusartikel, die kosteten, auf heute umgerechnet, 50 bis 100 Euro. Das konnte sich nur das gebildete Bürgertum leisten. Und das ging nun mal eher in die Oper als zum Schwof nach Rixdorf. Die Plattenfirmen hatten darum nicht so eine breite Zielgruppe wie heute. Um den Absatzmarkt zu fördern, gab es deshalb Grammophon-Vorführungen auf Jahrmärkten und im Zirkus. Eine sprechende Maschine – das war was ganz Besonderes.

Lange her. Wie haben Sie Grammophon und Schellacks für sich entdeckt?

Mitte der Siebziger, so mit neun, hörte ich im Radio eine Sendung mit alten Schlagern, darunter „Frauen sind keine Engel“ von Margot Hielscher aus einem UFA-Film. Weil meine Kassette beim Aufnehmen zu früh zu Ende war, hatte ich beim Sender Freies Berlin angerufen und nach dem Lied gefragt. Die konnten mir aber nicht helfen, und so ging ich in einen Plattenladen am Theodor-Heuss-Platz. Von dort schickten sie mich zu einem Trödelmarkt am Klausenerplatz, wo bergeweise 78er-Platten rumlagen. Für den altmodischen Plunder interessierte sich damals niemand, außer ein paar alten Sammlern, die mich nur mufflig anguckten. Ich habe dann eine Schellack von Lilian Harvey mit dem Gassenhauer „Das gibt’s nur einmal, das kommt nie wieder“ gekauft und sie zu Hause auf einem alten Plattenspieler gehört.

Was haben Ihre Eltern zu Ihrem ungewöhnlichen Faible gesagt?

Mein Vater, ein Bauingenieur und Architekt, war Hobbymusiker und hatte während seines Studiums selbst in einer Tanzkapelle gespielt. Er erzählte mir oft, wie sie früher auf die bekannten Schlagermelodien versaute Texte gesungen haben und dazu rumhotteten. Das faszinierte mich dann nur noch mehr.

Aber Ihre Mitschüler fanden Ihre musikalische Vorliebe schon komisch?

Klar, die standen auf Abba oder AC/DC, was ich nun beides öde fand. Dann schon eher die Musik der Älteren: Pink Floyd, Santana, Manfred Mann. Zu Hause wuchs ich mit klassischer Musik auf und hörte die Schellacks – letztendlich auch auf einem echten Grammophon. Das empfand ich als meine Nische: Ich habe was, was ihr nicht kennt und was euch auch nichts angeht!

Wann wurden Sie zum Schellack-Sammler?

Schon als Zwölfjähriger hatte ich rund fünfzig Stück, wobei ich damals noch nicht gezielt sammelte und auch Kontakt zu alten Ufa-Stars wie Camilla Horn und Leny Marenbach aufnahm. Ich schickte ihnen Zeichnungen, die ich von ihnen gemacht hatte, verbunden mit Autogrammwünschen, und stellte viele Fragen zu den Filmen, der Musik und auch Schallplattenaufnahmen.

Wie viele Schellack-Platten besitzen Sie heute?

Es dürften insgesamt rund 8.000 sein, die meisten amerikanische Jazzaufnahmen auf deutschen Pressungen, dazu noch Swingaufnahmen verschiedener europäischer Labels, und die Platten, die ich als DJ benötige, von Charleston bis Rock ’n’ Roll der frühen Nachkriegszeit, es sind auch etliche Platten mit Tango oder Mambo darunter.

Welches sind die wertvollsten?

Stephan Wuthe

Der Mensch: Geboren 1966 in Wilmersdorf, wurde Stephan Wuthe sehr früh zum Fan von Schellackschallplatten mit Tanzmusik der zwanziger bis vierziger Jahre und entwickelte sich bis heute zum Swing-Experten. 2012 veröffentlichte er sein Buch „Swingtime in Deutschland“.

Der DJ: Schon sein Vater spielte mit seiner Tanzkapelle Die Pinguine in der frühen Nachkriegszeit in Berliner Tanzlokalen. Stephan Wuthe, der ebenfalls einige Instrumente spielt, begann zunächst ein Designstudium in Paris. Nach einer Bildhauerausbildung an der Deutschen Oper arbeitete er als Theaterplastiker, bis ihn gesundheitliche Gründe zur Aufgabe zwangen. 1989 legte er erstmals Schellacks aus seiner riesigen Sammlung in der Schöneberger Bar Hafen auf. Seitdem ist er als Schellack-DJ in Berlin, aber auch landesweit und international unterwegs. Außerdem gab er als Mitarbeiter von Indie-Labels und Gründer einer eigenen Edition Compilations für Swingtänzer und eine CD-Serie mit europäischer Tanz- und Swingmusik heraus. Neben Vorträgen zum Thema veranstaltet er Stadtspaziergänge zu Swingorten in Berlin.

Das Material: Die Schellackplatte ist der Vorläufer der Vinylschallplatte, die ja mittlerweile wieder an Beliebtheit gewonnen hat. Auf den Weg gebracht hat sie in den neunziger Jahren des vorvergangenen Jahrhunderts Emil Berliner, der überhaupt die Schallplatte und auch das dafür notwendige Grammophon erfunden hat. Prinzipiell aber kann eine Schellackplatte auf jedem Plattenspieler abgespielt werden, solange der auch die Abspielgeschwindigkeit von 78 Umdrehungen pro Minute aufzuweisen hat.

Das ist schwer zu sagen und auch subjektiv unterschiedlich. Auf internationalen Auktionen erlebt man immer wieder, dass sehr frühe Aufnahmen aus der Zeit vor 1900 teuer gehandelt werden. Die sind aber nicht so wertvoll wie zum Beispiel rare Bluesplatten in Amerika, wo ein Sammler zuletzt eine als verschollen gegoltene Bluesaufnahme für 37.000 Dollar kaufte. Auch hierzulande sind einzelne Künstler und Bands sehr gesucht. Zum Beispiel die leicht klamaukige Berliner Jazzband Weintraubs Syncopators, die von 1927 bis 1933 eine Handvoll Platten veröffentlichte. Die Band hatte einige Zeit Friedrich Hollaender als Pianisten, der die Musik zum Marlene-Dietrich-Film „Blauer Engel“ schrieb. Die Weintraubs Syncopators bestanden aus jüdischen Musikern, die nach einer Welttournee nicht mehr nach Berlin zurückkehrten. Viele Menschen kennen ja heute nur noch die Comedian Harmonists, als sogenannte erste Boy Group. Ich persönlich finde die gar nicht so toll, aber das ist Geschmackssache. Die jüdischen Mitglieder der Gruppe traten nach ihrer Emigration infolge der Nazi-Machtübernahme weiter unter dem Namen Comedy Harmonists auf und machten 1935 in Paris auch ein paar Aufnahmen mit Josephine Baker. Davon existiert sogar eine sehr seltene deutsche Pressung, die ich zum Glück seit vielen Jahren besitze.

Vinyl-Sammler schwärmen meist vom warmen Vinyl-Klang und vom Cover-Artwork. Was treibt Schellack-Sammler, und Sie speziell, zum Sammeln?

Es gibt drei Sorten Sammler von Schellackplatten: die Plattenretter, die einfach alles sammeln und nichts mehr rausrücken. Dann die, für die es wichtig ist, dass die Platten selten und teuer sind. Die dritte Gruppe sind Leute wie ich, denen eine Platte schlicht gefällt und die gern Hintergründe wissen wollen. Wer war bei einer Aufnahme dabei, wer spielte in dem Orchester das Saxophonsolo und so. Wir Ernsthaften sind nicht so viele, vielleicht 30 bis 40 im ganzen Land.

Die Schellack-Ära ist ein weites Feld. Welche Epoche finden Sie persönlich am interessantesten?

Ich habe mich auf die internationalen Swingmusiker in Deutschland konzentriert. Ich hatte ja das Glück, dass ich in den Achtzigern noch einige Musiker und Schauspieler kennenlernen durfte, die mir viel über „Swingtime in Deutschland“ erzählten. Es gibt heute ja relativ wenige Leute, die etwas mit den Namen der Top-Swingmusiker von einst anfangen können. Mir liegt es aber am Herzen, dass ihre Geschichten und Anekdoten nicht verloren gehen. Auch als Sammler habe ich mich von Anfang für die Geschichten hinter den Plattenkünstlern interessiert.

Wann wurden Sie Schellack-DJ?

1989. Eigentlich fing es damit an, dass ich bereits als Schüler in die Cafés rund um den Savignyplatz ging und den Barkeepern Kassetten vertickte, auf die ich Schellacklieder überspielt hatte. Das lief gut und irgendwann legte ich dann auch als DJ in Szeneschuppen wie Turbine Rosenheim und Hafen Schellacks auf.

Swing ist heute wieder sehr angesagt, etwa als Electroswing. Was halten Sie davon?

Ich habe ein Problem mit der Bezeichnung. Das ist elektronische Musik mit gesampelten Schnipseln, aber da swingt nichts. Inzwischen ist die Vintage-Sache ein bisschen ausgeufert. Viele denken: Ich ziehe mir ein Unterhemd und Hosenträger an, cool, nun bin ich Underground. Die sehen nicht, dass das mit dem Nachtleben und Jazz in den vermeintlich goldenen Zwanzigern sehr ambivalent war. Diese ausschweifende Ära von 1925 bis 1930 wurde von einer bürgerlichen Minderheit dank ihres Geldes kreiert. Das Gros der Leute hat in extrem ärmlichen Verhältnissen gelebt.

Stört Sie die Reduzierung des Swing-Booms auf das reine Unterhaltungsretro?

Spannender wäre allemal eine Auseinandersetzung mit der Geschichte und dem, was damals wirklich passierte, beispielsweise mit den jüdischen Musikern. Dafür interessieren sich jedoch die wenigsten, was aber schon immer so war. Auch die Jugendkultur der Swing Kids in den Dreißigern war keine Massenbewegung von Hunderttausenden Jugendlichen, die Hitler scheiße fanden und sich ernsthaft mit der Jazzmusik auseinandersetzten. Die Mädels hatten gar keine Ahnung, nach welcher Band sie da tanzten. Hauptsache, es rumst. Heute ist es ähnlich. Auf so einer Bohème-Sauvage-Party herrscht super Stimmung, aber viele Gäste exhibitionieren mehr ihren Kleidungsstil, als dass sie authentisch tanzen, geschweige denn etwas über die abgefeierte Zeit erfahren wollten.

Warum ist Ihnen das so wichtig, hat es auch mit Ihrer Familiengeschichte zu tun?

Vielleicht. Ich bin jedenfalls froh, dass ich nicht in den zwanziger und dreißiger Jahren mit ihren sozialen und politischen Umständen leben musste. Beide Teile meiner Familie haben aus unterschiedlichen Gründen sehr gelitten in der Nazizeit. Aber ich finde es generell wichtig, historische Zusammenhänge zu sehen, um die heutige Zeit besser zu verstehen. Das gilt auch für die Musikgeschichte.

„Vor hundert Jahren waren Schallplatten ein Luxusartikel,die kosteten, auf heute umgerechnet, 50 bis 100 Euro“

Wiederholt sie sich für Berlin insofern, als die Stadt vor acht Jahrzehnten genauso internationaler Anziehungspunkt für Musiker und Feier-Metropole war wie heute?

Schon 1929 gab es viele internationale Bands, die in Berlin Jazzplatten und moderne, swingende Tanzmusik – den Begriff Swing gab es in den zwanziger Jahren noch nicht – produzierten. Sie spielten einen merkwürdigen, aber eleganten experimentellen Jazzstil – weg von Banjo und Tuba, hin zu Schlagbass und Gitarre. Mit dem Hitler-Regime kam ab 1933 der Schlager groß auf, oft sehr deutschtümelnd. Trotzdem gab es selbst in der Kriegszeit eine ungeheuer progressive Musikszene, von der leider nur ein Bruchteil auf Schallplatte konserviert ist. Der eigentliche Swing-Hype wurde übrigens erst 1936 durch den Film „Broadway-Melodie“ ausgelöst, mit erstaunlichen Folgen.

Inwiefern?

Swing tanzen galt nicht nur als lässig und stand für ein amerikanisches Lebensgefühl. Zugleich gab es öffentliche Diskussionen, ob man so tanzen dürfe. Junge Frauen schrieben 1938 in Leserbriefen an Berliner Zeitungen: Wir sollen mit beiden Beinen im Berufsleben stehen, aber warum dürfen wir uns dann nicht von der engen Umklammerung auf der Tanzfläche lösen und quasi emanzipatorisch tanzen wie beim Swing? Die Debatte erinnert ein bisschen an die um die Techno Kids in den neunziger Jahren. Damals sorgten sich die Medien ja ebenfalls, dass die armen Jugendlichen mit 100 Beats pro Minute behämmert würden, was übrigens ein langsames Bluestempo ist, ich tanze lässig Swing auf 200 Beats und mehr.

Entstand die DNA des speziellen Berliner Partylebens in der Swing-Ära?

In gewisser Hinsicht ja. Ich erinnere mich an ein Treffen mit dem Jazzmusiker Franz „Teddy“ Kleindin, der in der Vorkriegszeit in berühmten Berliner Tanz­orchestern wie Teddy Stauffer und Heinz Wehner spielte, bevor er unter eigenem Namen Platten aufnahm. Ich saß mit dem damals über 80-Jährigen in einem Café am Rande der Love Parade im Tiergarten, als die Techno-Lemminge vorbeiliefen. Ich betrachtete diese eher skeptisch, aber er fand sie faszinierend und sagte: „Stellen Sie sich vor, 1937 hätten wir mit der Teddy-Stauffer-Band auf einem Pritschenwagen ‚Goody Goody‘ gespielt und hinter uns wären hunderttausend Swing-Jünger hergelaufen – ein Traum! Wir konnten das leider nicht.“ Damit hat er mir die Augen geöffnet über den Stellenwert der Love Parade. Insofern gibt es von der Swing-Jugend, der ersten globalen Jugendbewegung, bis zu den Techno-Fans eine gewisse Kontinuität.

Was war das Berghain der Swing-Ära?

Bei jungen Leuten sehr hep, wie es in der Swingsprache hieß, war das Delphi in Charlottenburg. Wenn es etwas volkstümlicher sein sollte, ging man ins Clou in der Mauerstraße oder ins Imperator in der Friedrichstraße. Wer es elegant und ein bisschen snobistisch wollte, ging in die Femina in der Nürnberger Straße.

Würden Sie gern mal im Berghain auflegen?

Stephan Wuthe über den aktuellen Electroswing: Damit habe ich ein Problem. Das ist elektronische Musik mit gesammelten Schnipseln, aber da swingt nichts

Bestimmt nicht: Ich mochte vor 20 Jahren zwar auch mal Techno und war früher im Tresor, E-Werk und überall dabei. Aber ich finde, die Swingmusik hat etwas Besseres verdient als das Berghain. Das ist mir dort zu trashig. Dann lieber das Palais am Funkturm betanzen, das ist auch in der Zeit gebaut worden. Ein Traum wäre auch ein Festival rund ums Delphi-Kino, so wie es sich in den Dreißigern im Sommer abgespielt hat: im Garten davor eine Bühne mit Bands zum Open-Air-Tanz am Nachmittag. Und abends laufen Jazzfilme wie „Hellzapoppin’“ oder „A Day att the Races“ mit den Marx Brothers, während im Quasimodo-Keller Jazzkonzerte gejammt werden.

Und Sie legen auf. Das machen Sie gelegentlich sogar in Kalifornien. Reisen Sie da eigentlich mit Schellack-Koffer an?

Nein, das ist logistisch nicht zu stemmen, da nehme ich dann den Laptop. Zuvor suche ich Titel aus, die ich digitalisiere und von denen ich mir vorstellen kann, dass sie zu dem dortigen Anlass, zum Beispiel einem Tanzworkshop, passen.

Sehen die Amerikaner Sie als Vertreter des hippen Berlin?

Wenn ich sage, ich bin ein Swing-DJ aus Berlin, öffnen sich schon einige Türen. Den Workshop-Teilnehmern geht es übrigens weniger um Nostalgie als um den Sozial-Aspekt: dass sich jeder erlauben kann, jeden zum Tanzen zu bitten und den Tanzpartner auch jederzeit zu wechseln, wie es schon in Dreißigern üblich war. Swing tanzen ist immer Dialog und hat mit Emanzipation zu tun.

In Berlin werden Sie demnächst wieder auf Spaziergängen mit Grammophon und Schellackplatten durch die Stadt führen.

Das hatte ich früher schon gelegentlich zu besonderen Anlässen gemacht. Ab Frühjahr möchte ich es wieder einmal im Monat tun, nachdem mich die Macher der „Tanz auf dem Vulkan“-Schau über das Berlin der zwanziger Jahre im Stadtmuseum bereits diesen Herbst im Rahmen der Ausstellung darum baten. Dann ziehe ich mit einem Koffergrammophon zu Orten der Berliner Swing- und Kabarett-Geschichte und spiele an der entsprechenden Stelle Platten der Künstler, die früher dort auftraten. Vor der Ciro-Bar, dem Delphi oder dem Ballhaus Femina erzähle ich dazu die passenden Geschichten. Zum Beispiel, wie meine Großmutter 1925 von der berühmten Josephine Baker Charleston tanzen lernte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen