: Barsinghausen will Brandstiftern trotzen
Feuer Nach dem Anschlag auf einen Rohbau hält die Stadt am Bau einer Flüchtlingsunterkunft fest, zur Not soll neu gebaut werden. Bürger wollen am Mittwoch für Toleranz demonstrieren
Nach einem Brandanschlag auf ein geplantes Flüchtlingsheim will die Stadt Barsinghausen bei Hannover weiterhin ein Flüchtlingsheim errichten. „Wir werden auf jeden Fall an dem Standort festhalten“, sagte Stadtrat Georg Robra (parteilos). Wie stark der Rohbau bei dem Feuer am Samstag in Mitleidenschaft gezogen wurde, sei aber noch offen. „Wir werden jetzt mit einem Gutachter eine Schadensfeststellung durchführen und dann entscheiden, wie wir weiter vorgehen“, betonte er.
Sollte die Bausubstanz so stark beschädigt sein, dass der Bau abgerissen werden müsse, werde es einen Neubau geben, sagte Robra. „Im Moment hoffen wir, dass es sich nur um Rußschäden handelt.“ Noch in dieser Woche soll vor Ort ein Termin mit einem Gutachter stattfinden. „Die Entscheidung, wie es weiter geht, soll spätestens in der kommenden Woche fallen.“
Die Fahndung der Polizei hat nach Angaben eines Sprechers noch keine neuen Hinweise auf die Täter erbracht. Am Samstagmorgen hatten unbekannte Täter den Rohbau in Brand gesetzt. Weil geöffnete Gasflaschen in dem Gebäude standen, bestand Explosionsgefahr. Ende März hätte das Gebäude für 48 Menschen bezugsfertig sein sollen.
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) bezeichnete das Vorgehen der Täter am Montag als eine „neue Qualität“ der kriminellen Übergriffe auf Unterkünfte. „Wir haben es hier mit einer massiven kriminellen Energie zu tun.“ Mit Hochdruck arbeiteten Ermittler daran, die Täter zu finden.
Unter dem Titel „Weltoffen, mitfühlend und hilfsbereit“ ruft das Bündnis „Barsinghausen ist bunt“ zu einer Protest-Kundgebung am Mittwochabend auf. „Wir sagen ganz klar: Diese Stadt gehört nicht den Brandstiftern“, heißt es in dem Aufruf. Barsinghausen sei eine Stadt der Weltoffenheit und Toleranz, des Mitgefühls und der tätigen Hilfe für alle, die aufgrund von Krieg, Hunger und Elend in ihrer Heimat Schutz suchten. (dpa/epd)
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