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Kein Weg nach draußen

Barriere Vermieter verweigert MieterInnen im Rollstuhl elektrische Tür

Karin Beyerle ist an der Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS) erkrankt. Wenn sie gerade einen Krankheitsschub hinter sich hat, wird der Rollator zu ihrem ständigen Begleiter – und ihre Haustür zum unüberwindbaren Hindernis. Ihr Vermieter will keine elektrische Tür einbauen.

Dabei ist Beyerle nicht die einzige Bewohnerin mit akutem Hilfebedarf in dem Mietshaus im Nedderfeld. Einige sitzen im Rollstuhl und sind beim Öffnen der Tür auf Hilfe angewiesen. Die benachbarte Stiftung Anscharhöhe verkaufte das Gebäude 2011 an einen unbekannten Eigentümer. Seit den siebziger Jahren mieteten immer auch ambulant betreute Menschen die Wohnungen, obwohl sie nie Teil der Stiftung waren. Damals war das Wohnen im Haus sozial gefördert, eine sich automatisch öffnende Tür aber noch nicht allgemein üblich.

Geändert hat sich seither nichts. Stattdessen lässt der Eigentümer die Wohnungen nach und nach sanieren und die Mieten steigen. Dabei lässt er sich von der „Klimek Grundstücksverwaltungs GmbH“ vertreten, die mit ihrer Geschäftsführerin Ina Kreye den Gebäudekomplex verwaltet.

Sie bestätigt, dass die Wohnungen nur noch teilweise öffentlich gefördert werden. Mittlerweile werden, statt den für sozialen Wohnungsbau üblichen 6,20 Euro, teilweise Quadratmeterpreise von 14 Euro verlangt. „Für den derzeit noch öffentlich geförderten Teil der Wohnanlage besteht nach jetziger rechtlicher Lage eine feste vertragliche Bindung“, sagt Kreye. Was nach Ablauf dieser Vereinbarung mit den Wohnungen geschieht, lässt sie offen.

Eine neue Haustür wird es trotz mehrfacher Nachfragen beim Eigentümer wohl nicht geben. Kristof Botka

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