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Brandanschlag vor Gericht

Anschlag Mutmaßliche Brandstifter in einem bewohnten Flüchtlingsheim in Salzhemmendorf stehen ab Februar vor Gericht. Einer von ihnen war Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr. Er soll auch in der rechten Szene aktiv gewesen sein

Die mutmaßlichen Täter eines Brandanschlags auf ein bewohntes Flüchtlingsheim in Salzhemmendorf bei Hameln müssen sich ab dem 10. Februar vor dem Landgericht Hannover verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft zwei Männern im Alter von 25 und 31 Jahren sowie einer 24-jährigen Frau gemeinschaftlich versuchten Mord und versuchte schwere Brandstiftung vor, teilte das Gericht am Donnerstag mit.

Der Fall, bei dem eine Frau aus Simbabwe und ihre drei Kinder nur knapp dem Feuer entkamen, verursachte Ende August bundesweites Aufsehen. Das Landgericht hat zunächst vier Termine angesetzt.

Den Angeschuldigten wird zur Last gelegt, in der Nacht zum 28. August aus fremdenfeindlichen Motiven zu dem überwiegend von Asylbewerbern bewohnten Mehrfamilienhaus gefahren zu sein. Dort soll einer der Männer einen selbst gebastelten Molotow-Cocktail durch ein geschlossenes Fenster ins Erdgeschoss geworfen haben. In dem Zimmer habe sich zur Tatzeit allerdings niemand aufgehalten. Anschließend flüchteten sie mit einem Pkw.

Durch den Molotow-Cocktail verschmorte der Bodenbelag in einem Umkreis von etwa einem halben Meter, und es bildete sich starker Rauch. Noch am selben Tag wurden die drei wegen eines Zeugenhinweises festgenommen. Seit Ende August sitzen sie in Untersuchungshaft. In den Vernehmungen räumten die Beschuldigten die Tat ein.

Vor dem Anschlag sollen die mutmaßlichen Brandstifter in einer Garage in einem Nachbarort Alkohol getrunken und Rechtsrock gehört haben. Der jüngere der beiden Männer war Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr. Er soll auch in der rechten Szene aktiv gewesen sein und war nach Medienangaben wegen eines Hitler-Grußes vorbestraft.

Die Frau aus Simbabwe hielt sich mit ihren Kindern während des Anschlags im Nebenraum auf. (epd)

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