: Renault ruft 15.000 Pkw wegen Abgasskandal zurück
Autos Möglicherweise haben 700.000 Fahrzeuge des französischen Herstellers überhöhte Werte
Renault hatte dementiert, bei den Genehmigungsverfahren geschummelt zu haben. Bisher hat auch die „Royal-Kommission“ bei Tests keine Hinweise auf Betrugssysteme wie bei VW gefunden. Bei den Tests wurde aber entdeckt, dass mehrere Modelle verschiedener Hersteller weit mehr Stickoxide und CO2 ausstoßen als offiziell angegeben. Nach Renault sind für Ende des Monats Mercedes und Opel von der Kommission vorgeladen worden.
Im September hatte die französische Umweltministerin den Expertenausschuss eingerichtet, um das Vertrauen der Kunden wiederherzustellen. Die eigentliche Aufgabe der unabhängigen technischen Kommission war es, mit gründlichen Tests sicherzustellen, dass nicht weitere Hersteller ähnlich wie VW bei Abgastests mogeln.
Der grüne Abgeordnete Denis Baupin (Europe-Ecologie Les Verts) ist Mitglied dieser Kommission. Er hat verraten, dass bei den Messungen gewisser Renault-Modelle die zulässigen Abgaswerte bis zu fünf Mal übertroffen wurden. Das allein schon beweise, wie wichtig es sei, die Emissionen unter reellen Fahrbedingungen zu testen.
Der Verkaufschef von Renault, Thierry Koskas, betonte demgegenüber erneut, sein Unternehmen habe bei den Genehmigungen nie gemogelt: „Unter den Testbedingungen des Genehmigungsverfahrens erfüllen unsere Fahrzeuge die Abgasnormen.“ Er räumte aber gleichzeitig ein, man habe selbstverständlich bei Renault gewusst, dass die Autos im alltäglichen Straßenverkehr mehr Abgase ausstoßen als unter den sehr speziellen Testbedingungen zur Kontrolle vor der Zulassung. Das sei auch bei anderen Marken nicht anders, die ebenfalls sagen, dass sie die Regeln respektieren – solange die Testbedingungen die von den Normen geforderten Messwerte liefern. Rudolf Balmer
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