: 600 Wohnungen für 5.000
Wohnraum Senat will Hilfen für Bedürftige etwas erhöhen. Viel zu wenig, kritisiert Die Linke
Um tausenden Menschen in prekärer Wohnsituation unter die Arme zu greifen, hat der Senat gestern beschlossen, die Verpflichtung der städtischen Wohnungsgesellschaft Saga/GWG zur Aufnahme von „vordringlich wohnungssuchenden Haushalten“ von jährlich 1.700 auf 2.000 zu erhöhen. Zudem werden die Fördermittel für den Neubau von Sozialwohnungen für diesen Personenkreis ausgeweitet: von jährlich 2.000 auf 2.300 Wohnungen.
Zu der Gruppe zählen Obdachlose, von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen, Menschen aus stationären Einrichtungen oder Frauen aus Frauenhäusern. Die Zahl der unversorgten vordringlich wohnungssuchenden Haushalte steigt nach Angaben der Stadtentwicklungsbehörde schon seit Jahren. Ende 2014 waren es demnach in ganz Hamburg knapp 8.000 gewesen.
„Dieses Konzept ist rechnerisch absurd und sozialpolitisch ein Armutszeugnis“, kritisiert indes die Linken-Abgeordnete Heike Sudmann. 2014 hätten „von rund 8.000 anspruchsberechtigten Haushalten 5.000 in die Röhre geguckt“, so Sudmann gestern. „Die Lösung für diese 5.000 Haushalte sind in den Augen des Senats 300 Wohnungen mehr bei der Saga und 300 Wohnungen mehr im Neubau – das ist schon rein rechnerisch völlig abwegig.“ (dpa/taz)
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