: Merkel nur noch geduldet
KoalitionVizekanzler Sigmar Gabriel greift die Bundeskanzlerin an. Merkel habe die Flüchtlinge eingeladen und lasse nun die SPD die Suppe auslöffeln. Die CSU zerrt weiter von der anderen Seite und will Flüchtlinge nun auf „Leitkultur“ verpflichten
SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Merkel am Montag vorgeworfen, die Sozialdemokraten bei der Integration alleinzulassen: „Es kann nicht so sein, dass die einen die Flüchtlinge einladen und die SPD für die Integrationsaufgabe zuständig ist.“ Die Bewältigung der Krise sei „eine Gemeinschaftsaufgabe aller in Deutschland“, auch aller Parteien. Merkel habe sich für ihr „Wir schaffen das“ feiern lassen. Nun solle die SPD nach dem Motto „Ihr schafft das schon“ für sie die Suppe auslöffeln.
SPD-Vize Ralf Stegner forderte Merkel auf, die Schwesterpartei CSU in die Schranken zu weisen. „Die angeblich mächtigste Frau der Welt bringt bei internationalen Vereinbarungen nichts zustande und guckt nur zu, was die CSU macht.“
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat am Wochenende erneut mit dem Gang vor das Bundesverfassungsgericht gedroht. Seine Partei will Zuwanderer zudem künftig in der bayerischen Verfassung zur Achtung der deutschen „Leitkultur“ verpflichten. Das kündigte Landtagsfraktionschef Thomas Kreuzer am Montag an.
▶Schwerpunkt
▶Gesellschaft + Kultur
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen