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Weniger Antibiotika, dafür aber gefährlichere

Agrar In Niedersachsen setzen die Landwirte zunehmend auf Notfall-Medikamente

HANNOVER/BERLIN epd | In Niedersachsen ist nach Angaben von Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung deutlich zurückgegangen. „Im ersten Halbjahr 2015 ist der gesamte Antibiotikaeinsatz in Niedersachsen um 20 bis 30 Prozent gesunken“, sagte der Agrarminister des Bundeslandes dem Berliner Tagesspiegel. Meyer führt das auf bessere Haltungsbedingungen in den Ställen zurück.

Besorgniserregend von jedoch, dass der Absatz von Reserveantibiotika gestiegen sei. Die sind eigentlich für Notfälle bestimmt, in denen reguläre Antibiotika nicht mehr wirken. So habe der Absatz von Fluorchinolonen um 50 Prozent zugenommen, sagte Meyer. „Jedes Jahr sterben rund 15.000 Menschen an antibiotikaresistenten Keimen“, kritisierte er: „Die industrielle Massentierhaltung hat daran einen Anteil.“

Meyer forderte Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) auf, eine Liste mit Reserveantibiotika vorzulegen, die in der Massentierhaltung gar nicht mehr oder nur mit hohen Auflagen verwendet werden dürfen.

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