: Der Potsdamer Platzwird jetzt kanadisch
VERKAUF Wieder einmal dreht sich in Berlin die Immobilienspirale. Allianz verlässt Treptowers
Eigentlich sollte nach dem Fall der Mauer am Potsdamer Platz Berlin als europäische Stadt neu erfunden werden. Als dann Daimler Benz in den neunziger Jahren seine überdimensionierte Daimler-City mit ihren Hochhäusern hochzog, war von einer Amerikanisierung Berlins die Rede. Nun wird der Potsdamer Platz, diese Retortenstadt, mit der die Berlinerinnen und Berliner nie warm wurden, kanadisch.
Wie das kanadische Immobilienunternehmen Brookfield Property Partners am Montag mitteilte, habe man die ehemalige Daimler-City am Potsdamer Platz gekauft. Dazu gehörten 17 Gebäude, zehn Straßen, zwei Plätze und insgesamt 480 Unternehmen. Das Sony-Center und der Bahntower gehören nicht zu dem Immobiliendeal. Dem Wall Street Journal zufolge soll der Kaufpreis 1,3 Milliarden Dollar betragen haben. Strategischer Partner von Brookfield ist ein südkoreanischer Staatsfonds. Es ist schon das zweite Mal, dass die ehemalige Daimler-City den Eigentümer gewechselt hat. 2008 hatte die SEB Asset Management die Immobilie mit einer Fläche von 270.000 Quadratmetern gekauft, war aber im Zuge der Finanzkrise ins Schlingern geraten. Damals soll der Verkaufspreis 1,4 Milliarden Euro betragen haben.
Für Brookfield Property Partners biete Berlin fantastische Aussichten, sagte James Tuckey, der Chef von Brookfield Europa. Die kanadische Firma hatte zuletzt im März die Canary Wharf in London zusammen mit einem katarischen Fonds erworben. Brookfield ist nach eigenen Angaben einer der weltweit größten Immobilienverwalter und besitzt Immobilien im Wert von über 65 Milliarden Dollar – darunter 150 Einkaufscenter.
Auf dem Berliner Büroflächenmarkt ist Bewegung. Bereits zwischen den Jahren war bekannt geworden, dass die Berliner Allianz-Niederlassung die Treptowers an der Spree verlässt. Die neue Zentrale soll in Adlershof entstehen. Uwe Rada
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen