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Angeklagter schweigt

Prozess Ein 28-Jähriger, der einen Israeli getötet haben soll, verweigert vor Gericht die Aussage

Nach dem gewaltsamen Tod eines 22-jährigen Israelis in Berlin vor knapp neun Monaten hat der mutmaßliche Täter zu Beginn des Prozesses geschwiegen. Der Angeklagte werde sich möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt äußern, sagte sein Verteidiger am Dienstag, dem ersten Prozesstag, vor dem Berliner Landgericht.

Der 28-Jährige soll das Opfer, das er kurz zuvor in einem Hostel kennengelernt hatte, auf dem Gelände einer früheren Klosterkirche nahe dem Alexanderplatz durch Tritte umgebracht haben. Die Anklage lautet auf Totschlag.

Passanten hatten die Leiche des 22-Jährigen am Ostersonntag entdeckt. Er und der mutmaßliche Täter sollen am Abend zuvor gemeinsam das Hostel verlassen haben, in dem sie sich am Vortag erstmals begegnet waren. In der Ruine habe der 28-Jährige „auf den am Boden Liegenden eingetreten“, heißt es in der Anklage. Der Israeli habe schwerste Kopfverletzungen erlitten und sei innerhalb weniger Minuten gestorben.

Homophobes Motiv?

Der Verdächtige wurde sechs Tage später in Tschechien verhaftet und nach Deutschland ausgeliefert. Viele Fragen seien in dem Fall noch offen, erklärte der Vorsitzende Richter.

Nach der Tat hatte es Spekulationen über einen homophoben Hintergrund gegeben. Der Angeklagte soll sich abfällig darüber geäußert haben, dass der 22-jährige Israeli homosexuell sei. (dpa)

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