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Eine neue Terrorwelle zum Ende des Jahres

Nigeria Boko Haram setzt immer häufiger Frauen und Mädchen für Selbstmordattentate ein

ABUJA taz | Nigerias Präsident Muhammadu Buhari hat sich das Jahresende als Deadline zum Sieg über Boko Haram gesetzt, und vor Weihnachten sagte er, die islamistische Terrorgruppe sei „technisch besiegt“. Aber seitdem hat eine neue Welle von Anschlägen und Angriffen im unruhigen Nordosten Nigerias über 80 Tote gefordert.

Nach Armeeangaben starben am Montag 26 Menschen am Rande der Millionenstadt Maiduguri, Hauptstadt der Provinz Borno, als vierzehn Selbstmordattentäterinnen aus vier Richtungen in die Stadt einzudringen versuchten und von Soldaten an Straßensperren gestoppt wurden. „Leider zündeten drei ihre Sprengsätze, töteten 26 Menschen und verletzten 85 weitere“, sagte Generalmajor Lamidi Adeosun, Chef der 7. Division der nigerianischen Armee.

Zum Glück seien die anderen Selbstmordattentäterinnen rechtzeitig verhaftet worden. Als Reaktion darauf beschossen mutmaßliche Boko-Haram-Kämpfer außerhalb Maiduguris Außenviertel der Stadt mit Raketen, was weitere Opfer forderte. Zudem kam es in anderen Städten zu Schießereien.

Manche der Selbstmordattentäterinnen waren noch Teeanger. Zwei von ihnen sollen bei ihrer Verhaftung die Pläne der anderen enthüllt haben, woraufhin das Militär Verstärkung losschicken konnte. Auch in der Provinz Adamawa sprengten sich nach Armeeberichten vom Montag zwei junge Frauen auf dem Markt von Madagali in die Luft. 17 Menschen starben, 44 wurden teils schwer verletzt.

Dass Boko Haram inzwischen am liebsten Frauen und Kinder auf Selbstmordmissionen losschickt, ist eine relativ neue Entwicklung und erschwert die Terrorbekämpfung erheblich, da nun die meist von Frauen und Kinder bewohnten Vertriebenenlager, in denen sich die vor Boko Haram geflohenen Bewohner der Kriegsgebiete sammeln, als mögliche Rekrutierungszentren der Islamisten unter Verdacht geraten.

Vor wenigen Wochen verhafteten Soldaten im Lager Dalori in Maiduguri einen Elfjährigen. Er stand als Nummer 82 auf einer Liste der 100 meistgesuchten Boko-Haram-Terroristen, die die Armee verbreitet hat. Der Junge soll ausgesagt haben, er sei einer von vier Kindern, die als Selbstmordbomber ausgebildet worden seien.

Augustine Osayande und Emeka Okonkwo

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