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Harz-Schützer jubilieren

PARK-FEIER

Endlich wieder ein Anlass zum Anstoßen: Bei einem Festakt in Goslar wollen die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Stephan Weil (SPD) und Reiner Haseloff (CDU), am Donnerstag an die Zusammenführung der beiden Harz-Nationalparks zu einem Schutzgebiet vor zehn Jahren erinnern. Ihre Vorgänger, die Christdemokraten Christian Wulff und Wolfgang Böhmer, hatten am 5. Januar 2005 die Fusion besiegelt und den seither gemeinsamen Nationalpark Harz als ein Symbol für die Überwindung der deutschen Teilung gewürdigt.

In dem Schutzgebiet gingen der 1990 auf Beschluss der letzten DDR-Volkskammer ins Leben gerufene „Nationalpark Hochharz“ in Sachsen-Anhalt mit rund 8.900 Hektar und der seit 1994 bestehende niedersächsische „Nationalpark Harz“ mit gut 15.800 Hektar Fläche auf. Ein damals unterzeichneter Staatsvertrag schrieb Wernigerode in Sachsen-Anhalt als Sitz der gemeinsamen Verwaltung fest, eine Außenstelle kam nach Oderhaus bei St. Andreasberg im Westharz.

Westen und Osten haben im Harz eine gegenläufige Entwicklung genommen. Während der Westen vor der Wende von der Zonenrandförderung profitierte und die Touristen anzog, kehrte sich der Trend in den 90er-Jahren um: Während im Osten die Übernachtungszahlen steigen, sinken sie im Westen. Der versucht mit Großprojekten wie der Kunstschneeanlage am Wurmberg dagegenzuhalten. Umweltschützer sorgen sich über die damit verbundenen massiven Eingriffe in die Natur. So wurden und werden bei Schierke und Braunlage große Waldflächen gefällt, um Platz für moderne Skipisten, Parkplätze und künstliche Beschneiungsanlagen zu schaffen.

Für diese Aktivitäten wurde das Naturschutzgebiet am Wurmberg extra verkleinert und in ein weniger strenges Landschaftsschutzgebiet umgewandelt: Der alte Plan, den Wurmberg sogar in den Nationalpark aufzunehmen, war bereits in den 1990er-Jahren fallen gelassen worden – ein Segen für die Investoren.

Beim Nationalpark können die beiden Landesregierungen nun ungestört Vorzeigepolitik machen: Die Internationale Union zum Schutz der Natur hat den Park als Schutzgebiet anerkannt, sodass die Natur auf mindestens 75 Prozent der Fläche vollständig sich selbst überlassen werden muss. Bislang ist das auf 52 Prozent der Fläche erreicht. RP

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